Sin Nombre - Life Without Hope

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Datum: 31.01.2014 | VÖ: 15.11.2013 | Herausgeber: Alive AG | Kategorie: Film

Gerne werden Filmen Titel verpasst, die sich an bereits veröffentlichten, erfolgreichen Titeln orientieren " höchstwahrscheinlich mit der Absicht, die Käufer mit einer möglichen Fortsetzung oder einem besonderen Remake zu locken. Ich werde das Gefühl nicht los, dass man das hierzulande auch bei der Veröffentlichtung von "Sin Nombre " Life Without Hope" (Originaltitel: "La vida precoz y breve de Sabina Rivas") versucht hat. "Sin Nombre" ist nämlich bereits der Titel eines 2009 erschienenen und relativ erfolgreichen amerikanisch/mexikanischen Films, welcher die Situation von Bandenkriminalität und illegalen Einwanderern an der Grenze zu den USA behandelt. Auch diese Themen werden in dem am 15. November 2013 auf DVD und Blu-ray veröffentlichten Film "Sin Nombre " Life Without Hope" in abgewandelter Form behandelt.

Erzählt wird die Geschichte von Sabina (Greisy Mena) und Jovani (Fernando Moreno), die aus Honduras stammen und nach Amerika auswandern wollen. Da das Ganze nicht so einfach ist, wie erhofft, stecken die beiden an der Grenze hinter Guatemala fest und leben dort gezwungenermaßen unter schwierigen Umständen. Während Jovani sich der Gang Mara Salvatrucha anschließt, die andere Flüchtlinge verängstigt, in dem diese zusammengeschlagen, ausgeplündert oder auch getötet werden, arbeitet Sabina in einem Bordell, in dem es allerdings auch nicht sehr ehrlich zugeht. Auf Sabinas Erlebnissen liegt der größte Fokus des Films. Trotz ihrer unfreiwilligen Lebensweise gibt sie die Hoffnung auf ein besseres Leben in Amerika nicht auf und durchlebt bei diesem Versuch viel Korruption und Leid.

Insgesamt hält sich "Sin Nombre " Life Without Hope" konstant an eine bedrückende Atmosphäre, was vermutlich Absicht ist, um die Lage der illegalen Einwanderer auf möglichst erschreckende Art und Weise darzustellen. Hier wurde sich nicht zurückgehalten und mehrere Extremsituationen gezeigt, welche die Protagonistin nicht nur einmal leiden lassen. Die Schauspieler zeigen dabei passable Leistungen, wobei Greisy Mena noch am glaubwürdigsten wirkt. Darüber hinaus hat der Film oftmals seine Längen. Eine Kürzung um etwa 30 Minuten wäre daher nicht verkehrt gewesen und hätte die Geschichte wahrscheinlich in einem angemesseneren Tempo erzählt. Dennoch wird der Konflikt der hoffnungslosen Situation, in der die Protagonistin steckt, und der von ihr immer noch bestehenden Hoffnung auf ein besseres Leben gut und realistisch dargestellt.

Neben dem Film mit einer Spieldauer von ca. 115 Minuten enthält die DVD lediglich einen Trailer. Das Bild im 16:9-Format weist eine gute Qualität auf, doch der Ton wirkt vor allem zu Beginn des Films nicht immer gut abgemischt. So übertönt schon in einer der Anfangsszenen die Musik teilweise das Gesprochene, was den Einstieg in den Film etwas schwieriger macht. Da der Film generell jedoch ohne große musikalische Untermalung und Nebengeräusche auskommt, tritt das Problem später nicht mehr allzu oft auf. Neben der deutschen Tonspur lässt sich der Film auch im spanischen Originalton anschauen (beides Dolby Digital 5.1), wahlweise mit deutschen Untertiteln.

Insgesamt dient "Sin Nombre " Life Without Hope" nicht als Unterhaltungsfilm, sondern vielmehr als Verweis auf die Korruption und kritische Lage, die in Zentralamerika herrscht. Die DVD hätte gerne umfangreicher ausfallen können (Bonusmaterial, spanische Untertitel) und ist vermutlich größtenteils nur für diejenigen interessant, die sich mit der Thematik auseinandersetzen möchten. (sz)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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