Blutrache – Dead man's shoes

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Datum: 03.11.2008 | VÖ: 23.10.2008 | Herausgeber: Ascot Elite | Kategorie: Film

"Blutrache " Dead man's shoes" ist ein britischer Film von Regisseur Shane Meadows ("Mit geballter Faust", "This is England"). Eine Gruppe von klein kriminellen Drogendealern misshandelt und vergewaltigt den geistig zurückgebliebenen Antony (Toby Kebbell), er kann die Geschehnisse nicht richtig zuordnen und lässt sich von den Sprüchen und Versprechungen der Gruppe beeindrucken, er lässt die Taten über sich ergehen, ohne sich zu wehren.

Sein Bruder Richard (Paddy Considine) ist ein ehemaliger Elitesoldat und kehrt, nachdem er von den Taten erfährt, in seine Heimatstadt zurück, um einen gnadenlosen Rachefeldzug zu beginnen.
Ein Täter nach dem anderen wird in Angst getrieben und schließlich von Richard exekutiert. Dabei nutzt Richard natürlich auch seine Erfahrungen als Elitesoldat, bleibt unbemerkt und zeigt sich nur, wenn er gesehen werden will. Hier ist schon in der Charakterdarstellung die erste Kontroverse zu sehen: Richard ist auf der einen Seite ein freundlicher, fürsorglicher Bruder " auf der anderen ein gnadenloser, berechnender Rächer. Auch als Zuseher erlebe ich diese zwei Seiten, denn trotz der Kälte seiner Taten ist Richard hier der Sympathieträger, der seinen wehrlosen Bruder rächt.

Der Film ist kein reines Gemetzel, Gewaltszenen werden nur selten, dann aber konsequent gezeigt. Wie bei einem Fahrrad setzt sich der Spannungsbogen immer schneller in Bewegung und schnellt immer weiter nach oben. Nach und nach wird durch Rückblenden in Schwarz-Weiss gezeigt, welche Taten Antony ertragen musste, so dass immer wieder in Erinnerung gerufen wird, warum Richard die Morde an den Tätern begeht. Da diese auch sonst keine positiven Eigenschaften zeigen, sondern den ganzen Tag damit verbringen, Drogen zu verkaufen und zu konsumieren, kommt kein Mitleid auf " das Opfer sind nicht sie, sondern die beiden Brüder.

Zusätzlich zeigt der Film durch die erwähnten Rückblenden und gerade am Ende einige spannende Wendungen " zuviel möchte ich dazu hier aber nicht verraten! So wird jedenfalls bis zum Ende die Spannung gehalten, auch wenn die Geschichte vermeintlich einfach gestrickt ist " gerade deshalb kann man sie gut nachempfinden und durchaus als realistisch empfinden.

"Blutrache" ist sicherlich kontrovers und auf jeden Fall sehenswert. Die Art und Weise der Dialoge und Synchronisation gefällt mir gut, auch wenn sie im Vergleich zu großen Hollywood-Produktionen für einige Leute unprofessionell wirken mag. Mir gefällt der konsequent realistische Stil ohne unnötigen Schnick-Schnack, auch was das Bild und den Ton betrifft. Sicherlich kann die technische Präsentation nicht als Referenz bezeichnet werden, allerdings ist diese Tatsache hier völlig uninteressant und unwichtig, da der Stil einfach zum Film passt und somit einen roten Faden für das Gesamtwerk darstellt.

Kurz zur technischen Seite: Wie schon beschrieben sind der Ton und das Bild für diesen Film absolut gut und passend, natürlich darf hier kein großartiges 5.1-Getöse erwartet werden. Die Extras sind sehenswert: es gibt erweiterte Szenen, geschnittene Szenen und ein alternatives Ende zu sehen.

Ich kann den Film all denjenigen empfehlen, die mit Filmen wie "Football Factory", "Romper Stomper" oder "This is England" etwas anfangen können. Es wird hier zwar nicht die Hooligan- oder Skinheadszene dargestellt, allerdings ist die Machart und Art und Weise der Darstellung ähnlich. Mir hat die Intensität, die auch durch die guten Darstellungen der Schauspieler ermöglicht wird, sehr gut gefallen, so dass ich mir den Film sicherlich noch einige Male ansehen werde. (bf)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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