Der lange Weg ans Licht

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Datum: 27.10.2008 | VÖ: 23.10.2008 | Herausgeber: Universal | Kategorie: Dokumentation

"Der lange Weg ans Licht" ist eine vielseitige Dokumentation des Regisseurs Douglas Wolfsperger über den Berufsstand der Hebammen. Allen voran kommt darin Edeltraut Hertel zu Wort, die seit über 20 Jahren ihren Beruf als Hebamme in Meerane bei Chemnitz und in Afrika ausübt. In Meerane setzte Wolfsperger an, um weitere Hebammen, "rzte und werdende Eltern zu filmen. Themen, die behandelt werden, sind unter anderem das Kinderkriegen, die gesellschaftliche Entwicklung im Umgang mit dem Geburtsvorgang, der Kindermangel und dem damit verbundenen Konkurrenzkampf zwischen den Krankenhäusern.

Die Stärke von Douglas Wolfsperger ist das Dokumentieren der Menschen. Das konnte man schon in anderen Filmen von ihm sehen. Beispielsweise der legendäre Dokumentarfilm "Bellaria", der von einer kleinen Gruppe alter Wiener Filmfreunde handelt. Und das ist auch das unverkennbare Merkmal an diesem Werk. Natürlich erfährt man im Rahmen der Dokumentation sehr viel über die Hebammen und die Geburt im Allgemeinen. Im Vordergrund stehen aber auch hier wieder die einzelnen Menschen. Wolfsperger scheint ein Händchen dafür zu haben, richtige "Originale" vor die Kamera zu bringen und sie erzählen zu lassen. Neben Informationen zu dem eigentlichen Thema bekommt man dadurch auch viel Menschlichkeit und vor allem Humor geboten. Ganz besonders muss man die beiden Oberärzte des DRK Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein hervorheben. Sie haben sehr viel zu erzählen und tun dies auch, aber auf eine unglaublich liebenswerte Art und Weise. Es ist ungemein unterhaltsam, den Oberärzten zuzuhören. Aber ebenso informativ. Ein weiteres Beispiel ist der Uhrensammler, dessen Mutter den Beruf der Hebamme ausgeübt hatte. Allein der Begegnung dieser Personen wegen ist es diese Dokumentation wert, gesehen zu werden.

Wolfsperger hat ohne viel Zutun einen sehr humorvollen und skurrilen Unterton in seine Dokumentation eingebaut, aber ohne die dargestellten Personen bloß zu stellen. Im Gegenteil: Man amüsiert sich zwar, aber schließt die Menschen in sein Herz.

"Der lange Weg ans Licht" ist eine wunderbare Mischung aus einer skurrilen aber doch realen filmischen Darstellung der Gesellschaft und einer interessanten und informativen Dokumentation.

Die DVD bietet neben dem Hauptfilm einige entfallene Szenen, ein paar Filmtrailer und einen Informationstext zum Regisseur.

Wer skurrile, ausgefallene und doch eher ruhige Dokumentationen mag, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht, der ist mit "Der lange Weg ans Licht" gut beraten. (sk)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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