Manolete

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Datum: 20.10.2013 | VÖ: 23.11.2012 | Herausgeber: Koch Media GmbH - DVD | Kategorie: Film

Spanien in den 40ern: Manuel Sanchez (Adrien Brody), genannt Manolete, ist der berühmteste Stierkämpfer des Landes. Nahezu ätherisch elegant schreitet er durch den Ring und bezaubert die Massen. Eines Tages läuft ihm Antonita (Penelope Cruz) über den Weg und zieht Manolete sofort in seinen Bann. Doch so majestätisch wie Manolete im Ring mit dem Stier umgeht, so unbeholfen und verschüchtert ist er Antonita gegenüber. Dennoch weckt er ihr Interesse. Manoletes Gefolgsleute betrachten das Näherkommen der beiden mit großer Sorge, denn sie merken schnell, dass Antonita ein Rasseweib voller Geheimnisse und starker Leidenschaften ist. Manolete hingegen ist ein verklemmt wirkender, introvertierter Mensch.
Die Beziehung zwischen dem Stierkämpfer und der Frau aus einfachen Verhältnissen wird zu einem ständigen Hin und Her aus sinnlicher Passion und verbaler Grabenkämpfe. Trotz der Anziehungskraft zwischen ihnen, scheinen Manolete und Antonita sich aus ihrem Inneren heraus immer wieder in Uneinigkeiten zu verwickeln. Schließlich beginnt auch das Spanische Regime, sich für Antonitas Vergangenheit zu interessieren.

Wenn man etwas gegen Stierkämpfe hat, sollte man diesen Film meiden. Manolete wird als engelsgleicher Künstler der Arena dargestellt und der Stierkampf als solcher als eine herrschaftliche Tätigkeit, die das Volk liebt und braucht. Davon abgesehen wartet "Manolete" mit zwei Oscar-Gewinnern auf. Adrien Brody überzeugt als leicht zerbrechlich wirkender Stierkämpfer mit tief eingegrabenen Komplexen, währen Penelope Cruz die scheinbar unantastbare Antonita gibt, die innen drin von Sehnsüchten und dem Wunsch, endlich nicht verurteilt zu werden, getrieben ist. Beide Figuren sind sehr solide dargestellt, aber irgendwie will die Chemie zwischen Brody und Cruz nicht wirklich zünden. Brody lehnt sich mitunter zu weit in die Verletzlichkeit seiner Figur, wodurch man sich als Zuschauer fragt, was Manolete an sich haben soll, das Antonita doch von ihm überzeugt haben mag.

Erzählt ist der Film in verschiedenen kurzen Passagen ohne chronologisch korrekte Reihenfolge. Das verwirrt ein wenig, da die Szenen nicht wirklich weit auseinander liegen. Abgesehen davon hält der Film seine Grundstimmung dank der sehenswerten Sets und Ausstattung durchaus auf konstant angenehmem Niveau. Wirklich mitreißend wird der Film aber nie. Wie schon erwähnt zündet die Chemie zwischen den Hauptdarstellern nicht wirklich und dadurch bekommt das Drama der Erzählung nicht so wirklich den Schub, den es gebrauchen könnte.

Für ein paar edle Bilder aus der Welt der Torreros ist der Film dennoch gut und kann wunderbar einen verregneten Sonntag verschönern.
Extras sind auf der sehr spartanisch befüllten DVD leider nur wenige vorhanden: ein Trailer sowie eine Bildergalerie zum Film " nicht mit Bildern vom Dreh, sondern mit Bildern direkt aus dem Film. (mp)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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