The Color of Magic ist die zweite Romanverfilmung des englischen Fantasy-Schriftstellers Terry Pratchett. Sie spielt, wie all seine Geschichten in der "Scheibenwelt", eine Welt die entfernt an unser Mittelalter erinnert, jedoch voller unbekannter Überraschungen steckt. Die Scheibenwelt ruht auf dem Rücken von vier großen Elefanten, diese wiederum stehen auf dem Rücken der mächtigen Sternen-Schildkröte Groß-A'Tuin, die durch den Weltraum schwebt. Wie der Name des Films schon erahnen lässt ist diese Welt voller Magie. Es gibt Zauberer, Feen, Drachen und alles, an das wir normale Menschen eigentlich nicht glauben.

Der Magier Rincewind, der seit er versuchte das Oktav (ein Zauberbuch, das die Fähigkeit besitzt dem, der es lesen möchte die Zauberkraft zu nehmen) keinen Zauberspruch mehr ausgesprochen hat, trifft auf den ersten Scheibenwelt-Touristen Zweiblum, der von Sean Astin (bekannt geworden als Samweis Gamdschie in "Herr der Ringe") verkörpert wird. Zweiblum kommt aus einer weit entfernten Welt in der Gold keinen Wert besitzt. Folglich deckte er sich für seine Reise reichlich damit ein und verteilt es großzügig in der Scheibenwelt. Als Rincewind das mitbekommt bietet er sich Zweiblum als Führer an um auch in den Besitz des vielen Goldes zu kommen.

Der Patrizier allerdings stellt ihn vor die Wahl. Entweder er übernimmt die Führung Zweiblums und beschützt ihn auf seiner Reise durch die Scheibenwelt oder er verliert sein Leben. Schließlich wäre es keine gute Werbung, wenn dem ersten Touristen gleich etwas zustoßen würde. Rincewind entschließt sich die Führung zu übernehmen, rechnet jedoch nicht damit, dass sich Zweiblum in jedes Abenteuer stürzt das sich ihm anbietet. Schließlich ist Zweiblum in die Scheibenwelt gekommen um etwas besonderes zu erleben...

Soviel zur Inhaltsangabe. Ich gestehe, ich bin kein großer Fantasyfan. Die Scheibenwelt allerdings ist für mich als Laie auf diesem Gebiet durchaus interessant und sehenswert und so machte sogar mir das Schauen dieser DVD einen Riesenspaß. Die Rollen sind für einen TV-Zweiteiler mit dem schon erwähnten Sean Astin, Tim Curry (vielleicht noch bekannt aus "Kevin allein in New York") und David Jason sehr gut besetzt. Immerhin handelt es sich hierbei nicht um einen Hollywood-Blockbuster.

Umso bemerkenswerter auch, dass die Orte an denen der Film spielt und die Wesen die dort leben sehr realistisch daherkommen. Inwieweit sich Regisseur Vadim Jean an die Romanvorlage hielt vermag ich nicht zu beurteilen, da ich die Bücher nicht gelesen habe. Recherchen ergaben, dass wohl einige wichtige Szenen sowie viele lustige Szenen, für die Terry Pratchett ja bekannt ist, fehlen. Mir persönlich fiel nichts auf. Es ist nicht so, dass etwas unerklärt bliebe, so dass der Zuschauer vor einem Rätsel steht. Und um ein Buch von etwa 800 Seiten komplett zu verfilmen bräuchte man sicherlich weit mehr als die hier gebotenen 190 Minuten.

Bild und Ton können hier komplett überzeugen. Die Farben sind knallig, das Bild scharf. es gibt keine Aussetzer, kein Flimmern, kein Rauschen beim Ton. Erwähnen möchte ich noch, dass es sich durchaus lohnt sich den Film auch mal auf englisch anzuschauen. Allein um in den Genuss der Stimme von "Tod" zu kommen lohnt es sich. Dieser wird gesprochen von niemand geringerem als Christopher Lee. Und jeder, der diesen Mann schonmal hat reden hören weiß, welch charismatische Stimme er besitzt.

Für einen reinen TV-Film wirklich überzeugend. Große Special-Effects sollte man allerdings nicht erwarten. Drehbuch und Schauspieler können voll und ganz überzeugen und die "Scheibenwelt" an sich sollte jeder einmal gesehen haben. Hinzu kommt noch der skurrile Humor Terry Pratchetts und fertig ist ein faszinierender Fantasyfilm den ich nur jedem weiterempfehlen kann. (bw)

Wertung: (8 von 10 Punkten)