Red Faction Armageddon

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Datum: 23.08.2013 | VÖ: 10.06.2011 | Herausgeber: THQ | Kategorie: PlayStation 3

Der Kampf um den Mars tobt. Adam Hale führt eine Sekte fanatischer Folger an und will jeden von dem Planeten vertreiben, der nicht an seine Visionen glaubt. Hale und seiner Sekte stehen einige wenige Truppen zähneknirschender Marines gegenüber - unter ihnen unsere Spielfigur Darius Mason.
Zu Beginn des Spiels gelingt es Hale, einen Terraformer, der das Marsianische Klima kontrollieren und stabilisieren soll, zu zerstören. Dies wirft die Bemühungen, den Mars weiter zu besiedeln stark zurück. Jahre später kreuzen sich die Wege von Darius und Hale erneut, als Hale eine uralte Macht entfesselt und Massen blutrünstiger Kreaturen auf die Siedler loslässt. Darius gilt als Geächteter, da man ihm die neue Plage in die Schuhe schiebt. Trotzdem kämpft er für die Siedler und hofft auf, Hale endgültig für seine Taten zur Rechenschaft ziehen zu können.

Im Grunde ist "Red Faction Armageddon" ein sehr simpler und gradliniger Shooter. Maximal vier verschiedene Waffen können getragen werden, gespielt wird aus der Verfolgerperspektive und immer wieder mal darf man einen Geschützturm, Kampfanzug oder einen Walker (eine Art Panzer auf Spinnenbeinen) steuern.
Auch inhaltlich hebt sich das Spiel nicht von der Masse ab. Die Geschichte bietet kaum Wendungen und wartet mit sehr eindeutig gezeichneten Charakteren auf.
Was "Red Faction Armageddon" nun aber trotzdem zu einem besonderen Spiel mit ganz eigenem Laune-Faktor macht sind zum einen die Schadensphysik der Konstruktionen und einer der spaßigsten Waffen, die ich persönlich jemals in einem Spiel angetroffen habe: die Magnet Gun.

Die Schadensphysik der Gebäude und Konstruktionen ist sehr tiefgehend, d.h. man kann einen Turm, ein Haus, eine Brücke in Kleinteile zerlegen, wenn man nur das richtige Gerät benutzt. Das bietet taktisch einige Möglichkeiten, da man mit einem Schuss aus seiner Plasmakanone einen Wachturm zerlegen und damit gleich mehrere Feinde auf einmal erledigen kann.
Für den Fall, dass man mal eine Upgrade-Station, einen Waffenschrank oder eine wichtige Brücke zerlegt, hat das Spiel natürlich eine Sicherung parat: Darius trägt an seinem linken Handgelenk seine Nano-Schmiede, mit der er kleine Nanobots abgeben und alle zerstörten Gebilde wieder reparieren kann. Das ganze muss man sich wie einen kleinen Sandstrahler vorstellen, der Wiederherstellung in die Welt sprüht.

Die Magnet Gun greift das Konzept der extrem zerstörbaren Gebäudekonstruktionen voll und ganz auf und gibt dem Spiel erst den richtigen Schmiss. Sie funktioniert folgendermaßen: mit dem ersten Schuss markiert man einen Gegenstand oder Gegner(!) als Anker. Der zweite Schuss setzt den Anziehungspunkt. Sobald dieser Punkt markiert ist, zieht es den Anker zum Anziehungspunkt. Das System erschließt sich sehr schnell und schon kann der Spaß losgehen. Riesige Generatoren fliegen auf Monster, Gegner fliegen in Gegner, Monster fliegen quer durch eine Höhle und zerplatzen schwungvoll an der Decke, Alles, was vom Spiel als bewegliches Objekt eingestuft wird, kann mit der Magnet Gun hin und her geschleudert werden, bis nur noch Krümel und Blutspritzer übrig sind. Der Clou ist außerdem, dass die Magnet Gun keinerlei Munition verbraucht. Geübte Spieler kommen somit über etliche Kapitel, ohne nur einen Schuss aus einer der anderen Waffen abgeben zu müssen.
Darius' Nano-Schmiede kann auch noch mehr als zu reparieren. Man kann sich kleine Schutzfelder einrichten oder Druckwellen erzeugen. Auch hierfür wird keine Munition gebraucht, die Nano-Schmiede muss sich nur immer wieder neu aufladen.

Alle Fähigkeiten der Spielfigur können an entsprechenden Upgrade-Stationen mit zuvor eingesammelter Nanergy verbessert werden: stärkere Druckwellen, besseres Zielen, mehr Lebensenergie etc.

Auch wenn das Spiel nicht perfekt getaktet ist und sich eher spärlich in seinem Verlauf weiterentwickelt, kommt der Spaßfaktor dank der Magnet Gun nicht zu kurz. Wer mit dieser Waffe und dem Zerstörungs-Zirkus nichts anfangen kann, sollte das Spiel meiden und zu den großen Namen des Shooter-Genres wechseln. Hier muss man sich auf das Alleinstellungsmerkmal des Spiels einlassen und das ist eben die Kombination aus Physik und Magnet Gun. Aber sein wir mal ehrlich: wem macht es keinen Spaß ein paar Tonnen Beton und Stahl auf ein widerliches, ekliges Monster fallen zu lassen und dann die übrigen Monsterkameraden hunderte Meter weit zu katapultieren, sodass man nur noch ein leises Zerplatzen hört? (mp)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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