Alexandre Ajas MANIAC - Uncut Version

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Datum: 06.06.2013 | VÖ: 21.05.2013 | Herausgeber: Ascot Elite Home Entertainment | Kategorie: Film

Achtung, bei dieser "MANIAC"-Veröffentlichung handelt es sich nicht um den Splatterfilm aus dem Jahr 1980, sondern um das Remake des Regisseurs Franck Khalfoun. Dieses Mal ist niemand Geringeres als Elijah Wood ("Der Herr der Ringe", "Der Hobbit") in der Titelrolle zu sehen. Wie schlägt sich der ewige Held aus Mittelerde in einem völlig anderen Genre?

Wood spielt Frank, den Inhaber einer Werkstatt für Schaufensterpuppen in Los Angeles. Frank ist Menschen gegenüber sehr schüchtern. So ist es umso bemerkenswerter, dass er eine Freundschaft aufbaut zur jungen Fotografin Anna (Nora Arnedea). Allerdings ändert sich mit dieser Freundschaft nichts zum Positiven... stattdessen entfacht Anna in Frank den Drang, seinem blutigen Hobby nachzugehen: Ganz im Stil Jack the Rippers metzelt er gerne junge Mädchen...

Es ist immer wieder angenehm, wenn ein Psychofilm nicht nach Schema-F abläuft. Klassischerweise begleitet der Zuschauer den Ermittler und oft bleibt es auch bis zum Ende ein Rätsel, wer für diverse Morde verantwortlich ist. In "MANIAC" wird zwar auch das Rad nicht neu erfunden, aber aus der Perspektive des Killers zu erzählen bietet natürlich viele neue Möglichkeiten: innere Konflikte, der Drang, zu töten auf der einen Seite, das Vorhaben, stark zu bleiben auf der anderen. Wie es sich für einen Splattermovie gehört, wird dieser Aspekt hier zwar angerissen, aber glücklicherweise geht Khalfoun niemals so sehr in die Tiefe, dass man das Gefühl hat, einer Pseudo-Psychotherapiestunde beizusitzen. Blutige Orgien, Action und Geschrei stehen an erster Stelle " nichts für schwache Gemüter, denn es handelt sich um die von Fans lange erwartete ungeschnittene Version des Remakes, bei der die (etwas nervend wackelige) Kamera auch dann noch draufhält, wenn in der entschärften Fassung bereits wieder alles vorbei ist. Das muss man "mögen", sonst kann man mit dem Film wahrlich nichts anfangen.

Nichts anfangen kann ich leider auch mit Elijah Wood. Bereits als Hobbit hielt ich ihn für hoffnungslos überbewertet. Wood hat große und strahlende Augen, die er gekonnt aufreißen kann. Das mag viele Frauen zum Dahinschmelzen bringen und ihn sicherlich zum Sympathieträger in der Welt der Stars machen. Ein großer Schauspieler war er meiner Ansicht nach jedoch noch nie. In "MANIAC" wirkt er nach wie vor eher "putzig" als wahnsinnig... ein Frodo mit Enthauptungs-Fetisch.

Dieser Eindruck ist jedoch rein subjektiv und sollte keinen Genre-Liebhaber davon abhalten, der Neuverfilmung eine Chance zu geben! (bv)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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