Over your cities grass will grow

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Datum: 09.07.2013 | VÖ: 27.04.2012 | Herausgeber: Alive | Kategorie: Dokumentation

Die Dokumentation "Over your cities grass will grow" beschäftigt sich mit dem Werk des Künstlers Anselm Kiefer, der zu den bedeutendsten deutschen Malern und Bildhauern seit dem Zweiten Weltkrieg zählt. Dabei konzentriert sich der Film weniger auf seine früheren Werke, in denen die deutsche Vergangenheitsbewältigung viel Raum einnahm, sondern vor allem auf seine Kunstinstallationen auf dem Gelände "La Ribaute" in Frankreich. Aus Bildern und Blei, Betonskulpturen und einem Tunnellabyrinth schuf der Künstler dort einen surrealen Ort mit einer ganz eigenen Atmosphäre.

Genau dorthin führt die Regisseurin Sophie Fiennes den Zuschauer am Anfang von "Over your cities grass will grow" mit, allerdings ohne etwas zu erklären. Stattdessen wandert die Kamera langsam über das Areal der ehemaligen Seidenfabrik, sodass eine fast schon meditative Stimmung entsteht. Die musikalische Untermalung ist dabei gut auf das Werk Kiefers abgestimmt, ist durch die disharmonischen Klänge allerdings gewöhnungsbedürftig. An der eher wortkargen Umsetzung ändert sich auch nichts, als der Künstler selbst auf der Bildfläche erscheint. Die Regisseurin schaut Kiefer zunächst über die Schulter und zeigt dem Zuschauer seine Bilder und Skulpturen, ehe sie schließlich ein Interview mit dem eher medienscheuen Künstler führt. Dabei stehen vor allem die biblischen Motive in seinen Werken im Fokus. Allerdings ist auch das Gespräch eher sperrig, ebenso wie der Rest der Dokumentation. Eine ausgeprägte intellektuelle Ader sollte der Interessent bei auf jeden Fall mitbringen.

Die Ausstattung der DVD ist für eine Dokumentation recht umfangreich. Neben einem Booklet gibt es auch noch einen Trailer und einen Audiokommentar mit weiteren Hintergrundinformationen. Auch an der Qualität von Bild und Ton gibt es nichts zu bemängeln.

Wer am Leben und der Person Anselm Kiefers interessiert ist, könnte von "Over your cities grass will grow" enttäuscht sein, da nicht der Künstler an sich, sondern sein Werk im Mittelpunkt erzählt. Außerdem mutet der Film in weiten Teilen eher wie eine cineastische Kunstausstellung als wie eine klassische Dokumentation an. Ist man bereit, sich darauf einzulassen, mag sich der Kauf durchaus lohnen, er ist aber lediglich für Liebhaber Kiefers zu empfehlen. (ck)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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