Armee der Finsternis [Blu-ray] [Director's Cut]

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Datum: 04.05.2013 | VÖ: 26.04.2013 | Herausgeber: Koch Media GmbH | Kategorie: Film

Bevor Sam Raimi seine Glaubwürdigkeit als Regisseur mit seiner Spider-man-Trilogie arg unterminiert hatte, machte er coole Filme und dabei einen der coolsten überhaupt: "Armee der Finsternis", der dritte Teil der "Evil Dead"-Reihe, hierzulande bekannt als "Tanz der Teufel" Teile eins und zwei.
Nachdem Protagonist Ash (Bruce Campbell) am Ende des zweiten Films in ein Dimensionsloch gesogen wurde, schlägt er in der harten Realität des verwunschenen Mittelalters auf. Kaum dem Dimensionsloch auf der anderen Seite entschlüpft, wird Ash prompt in Ketten gelegt und als vermeintlicher Feind der Burgherren, auf dessen Land er sich befindet, zur Hinrichtung verurteilt. Dem Tod durch "die Grube" entkommt Ash gewohnt knapp und sucht nun nach einem Weg, wieder in seine eigene Zeit zu kommen. Der weise Gelehrte der Burg trägt Ash auf, das Nekronomikon zu finden, denn in diesem Buch der dunklen Mächte ruht die Lösung für den gestrandeten Ash.
Dieser macht sich auch rasch auf den Weg, doch mit den Mächten des Bösen ist nicht zu spaßen und Ash begeht in seiner Ungeduld einen fatalen Fehler. Die Armee der Finsternis erwacht!

"Armee der Finsternis" gehört zum absoluten Kult der Neunziger Jahre und genießt längst Narrenfreiheit: all der Nonsens, vor welchem der Film nur so überquillt, darf so sein - muss genau so sein. Es ist ein Spaß-Film, bei dem alle wussten, dass sie etwas Durchgeknalltes tun, das keiner wirklich ernst nehmen könnte. Hexen, Monster, Skelette und beißende Bücher erwarten einen in diesem Film und allem voran ein Protagonist, wie es ihn nicht nochmal gibt. Ash ist ein Angeber, Prahlhans, Chauvinist und auch mal Feigling. Er ist sich selbst am nächsten und braucht immer mehr als nur einen sanften Stoß in die richtige Richtung, um seinen selbstsüchtigen Hintern auch mal für andere aufs Spiel zu setzen. Ash ist kein Held, kann es aber richtig krachen lassen, wenn stark genug angestachelt wird. Das macht ihn sympathisch - auch wenn er manchmal einfach nur ein Arsch ist.

Technisch gesehen war der Film schon zur Zeit seiner Produktion (1992) keine hochwertige, sonder eine Lowbudget-Produktion, aber auch das trägt nur zum Charme dieses Films bei: Stopmotion, Skelettpuppen und Gummimasken. Dank der BluRay-Technik sieht der Film allerdings tatsächlich schöner aus - mit all seiner billigen Tricktechnik. Aber es geht bei "Armee der Finsternis" nicht um perfekte Illusionen, sondern um eine aberwitzige Geschichte um einen durchgeknallten Amerikaner, der sich selbst die rechte Hand abgeschnitten hat und sich eine Motorsäge auf den Stumpf steckt. Dieser Typ landet im Mittelalter und muss eine Burgsiedlung gegen wandelnde Tote verteidigen. Perfekte Zutaten für einen unsterblichen Film.

Der Director's Cut des Film ist ca. 15min länger als die allseits bekannte VHS- und TV-Fassung. Hier bekommt man die wirklich beabsichtigte Version serviert. Einige Szenen mussten erst wieder ausfindig gemacht werden, um den Director's Cut zu ermöglichen, sodass die alternativen Szenen nie deutsch nachsynchronisiert wurden. Diese Szenen sind im Film englisch mit sich automatisch einschaltendem deutschen Untertitel. Am besten schaut man gleich den Film komplett im Originalton oder man gönnt sich den Audiokommentar von Regisseur und Hauptdarsteller.

Einen Kultfilm kann man schlecht mit modernen Maßstäben rezensieren. Näher man sich dem Film wirklich ernsthaft, kann man ihn nur grauenhaft finden, weil er ein irrwitziges Skript hat und technisch deutliche Mängel aufweist. Gehört das aber nicht zum Kultfilm dazu? "Armee der Finsternis" ist ein Klamauk-Monster, keine zarte Blume der Bewegtbild-Kunst. Einer dieser Film, die man liebt, weil man ihn schon von "damals" kennt oder nicht versteht, weil man nichts mit ihm anfangen kann.
Die Director's Cut-BluRay ist eine sehr schöne Gelegenheit für Freunde des Films, sich das Werk in klarer Optik und der von Raimi immer geplanten Version (mit komplett anderem Ende) zu sichern und kann nur als dringende Empfehlung aufgefasst werden! (mp)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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