Far Cry

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Datum: 07.10.2008 | VÖ: 02.10.2008 | Herausgeber: Boll AG | Kategorie: Film

Das Computerspiel "Far Cry", ein 3D-Shooter, der seinerzeit in Sachen Grafik neue Maßstäbe setzte und diesen Monat mit einem Nachfolger aufwarten kann, ist auch heute noch ein beliebter Titel. Dr. Uwe Boll, seines Zeichens deutscher Regisseur und selbsternannter Experte im Bereich der Computerspiel-Verfilmungen, konnte sich die Chance nicht entgehen lassen und schnappte sich die Lizenz für eine Verfilmung.

Uwe Boll ist wohl einer der umstrittensten Regisseure. Kaum einer seiner Kollegen polarisiert so sehr. Objektiv gesehen mögen viele seiner Filme zwar -trotz hoher Budgets und teilweise hochkarätiger Darsteller- ziemlicher Schund sein, allerdings hat sich im Laufe der Jahre eine treue Fangemeinschaft gebildet. Werke wie "House of the Dead", "Alone in the Dark" oder auch "Postal" sind in solchen Kreisen schon Kult und der Kinobesuch des neuesten "Boll-Werkes" wird zum Ritual.

Der neueste Streich, "Far Cry", ist eine recht solide Actionkomödie. Das Prädikat "solide" ist dabei in Relation zur Erwartung an einen solchen Film zu sehen " es darf einfach kein Blockbuster erwartet werden sondern einfache Unterhaltung, die sich häufig viel zu ernst nimmt, wodurch ab und an eine unfreiwillige Komik entsteht. Dies ist als weiteres Merkmal so gut wie aller Boll-Filme zu sehen. In Far Cry ist die Komik allerdings häufig auch bewusst eingesetzt, der Humor hat mir stellenweise sogar gut gefallen, weil er absichtlich platt ist und auch mal die ein oder andere etablierte Filmszene auf die Schüppe nimmt.

Die Story ist schnell erzählt: Bösewichte unter der Führung von Dr. Krieger (Udo Kier) züchten mittels Genmanipulation Super-Soldaten heran, die Reporterin Valerie Cardinal (Emmanuelle Vaugier) möchte mit Hilfe von Ex-Soldat Jack Carver (Til Schweiger) ihren Onkel Max (Ralf Möller) aus dem getarnten Sägewerk befreien. Insgesamt sind die Bemühungen Bolls zu erkennen, seinen Filmen zumindest etwas mehr Anspruch zu verleihen, was Technik und Spannung angeht. Das geht allerdings meist in die Hose, denn häufig kann man über das Gezeigte wiedermal nur schmunzeln, im Idealfall herzhaft lachen (Ralf Möller ist hier als Hauptattraktion zu nennen!). So richtig ernst nehmen kann ich "Far Cry" nicht, allerdings ist er auch nicht wirklich schlecht. Die Unterhaltung stimmt auf jeden Fall und es gibt durchaus ordentliche Szenen. Andere Aspekte dagegen wirken fast wieder stümperhaft " beispielsweise die Tatsache, dass Till Schweigers Synchronisierungsarbeit (er spricht sich selbst und ist eben kein professioneller Synchronsprecher) als absolut mangelhaft zu bezeichnen ist. Es hört sich oft einfach grausam aufgesetzt an, wenn er spricht, da konnte ich mir das Lachen das ein oder andere Mal nicht verkneifen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass "Far Cry" durchaus zu unterhalten weiss, wenn man nicht gerade eine wahnsinnig professionelle Produktion erwartet. Humor und Action stimmen auf jeden Fall, ich habe mich 90 Minuten lang nicht gelangweilt " darauf kommt es ja schließlich an! (bf)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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