Aristocats – Limited Edition

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Datum: 21.04.2013 | VÖ: 07.03.2013 | Herausgeber: Walt Disney | Kategorie: Zeichen & Trick

Die Aristocats gehören für mich zum Disney-Olymp, obwohl ich den Film bis vor Kurzem nie gesehen hatte. Als Kind hatte ich die Schallplatte zum Film und war ganz verliebt in den kleinen Toulouse, wollte so mutig sein wie die Maus Roquefort und fand die beiden englischen Gänse Abigail und Amalie ganz furchtbar albern. Ich kann gar nicht sagen, wie viele Runden diese Schallplatte in unserem Plattenspieler drehte, so gerne lauschte ich der Geschichte und der Musik.

Nun hat Disney in einer Limited Edition den Film auf DVD herausgebracht, der eine Soundtrack-CD beiliegt. Auf dieser finden sich alle deutschen Lieder aus dem Film.

Die Geschichte selbst handelt von den Katzen der reichen Madame Madame Adelaide Bonfamille. Sie ist etwas extrentisch und will ihr ganzes Vermögen ihre geliebten Katzen Duchesse und deren Kinder Marie, Toulouse und Berlioz vermachen. Dies bekommt ihr langjähriger treuer Diener Edgar mit und ist damit überhaupt nicht einverstanden. Er beschließt zu handeln und entführt die vier Katzen. In der völligen Fremde außerhalb von Paris sind die vier Katzen auf sich gestellt, um den Weg zurück zu Madame zu finden " zumindest bis ihnen der Streuner Thomas O’Malley begegnet. Durch die Hilfe von vielen tierischen Freunden, wie der Hausmaus Roquefort, den Gänsen Abigail und Amalie und den Hunden Napoleon und Lafayette finden sie schließlich in die Stadt zurück. Zu einer der wichtigsten Begegnungen gehört aber die Übernachtung in O’Malleys Haus, in dem sich die Band um Swingy und seine Katzenmusiker einfinden und mit Duchess und den Kätzchen die Nacht durchjammen.

Musik ist eines der wichtigsten Elemente dieses Filmes. Nicht nur das wirklich originelle Dixiland-Stück der Katzenband stellt das in den Mittelpunkt. Recht zu Beginn des Filmes singen die Kätzchen Marie, Berlioz und Toulouse das Lied "Tonleitern und Arpeggios", das zu den eingängigsten des ganzes Filmes gehören. Thematisch geht es darum, dass die Kätzchen in dem edlen Haushalt der Madame zu anständigen Katzen mit Sinn für Kunst und Musik erlernen sollen. Dafür wird Berlioz zum Maler ausgebildet, Toulouse übt sich am Klavier und Marie darf ihre schöne Stimme schärfen.

Daher finde ich es eine schöne Idee, diese tollen Musikstücke auf einer zusätzlichen CD beizulegen, damit man sich die Kompositionen auch einmal losgelöst vom Film näher betrachten kann.

Wenn man sich die Aristocats allerdings heute ansieht, bemerkt man sofort, dass hier noch echte Zeichentrickkunst am Werk ist. Vergleicht man den Film mit älteren Filmen, sieht man, wie sehr sich die Animationen von Walt Disney im Laufe der Zeit verändert haben. 1970 gehörte der Film zu dem Besten, was die Trickfilmtechnik zu bieten hatte. Heute wirkt er fast etwas antiquarisch.

Doch sicherlich kommt das nostalgische Gefühl nicht nur von der Tricktechnik. Auch die Tatsache, dass die Aristocats mich zumindest musikalisch in meiner Kindheit begleitet haben, trägt dazu bei. Darüber hinaus ist die Geschichte zur Zeit der Belle Epoque in Paris angesiedelt, was ebenfalls ein gewisses Maß an Altmodischem hervorbringt.
Der Film hatte natürlich mit hohen Erwartungen von mir zu kämpfen und er konnte sie auch nicht ganz erfüllen. Die Geschichte ist sehr simpel, es fehlt mir ein bisschen die Raffinesse, die man von Disney kennt. Auch die Zeichnungen selbst sind sehr einfach, fast ein bisschen zu stilistisch. Das Tempo ist eher gediegen und manchmal unterbrochen von wilden Szenen, die aber nicht so recht ins Gesamtbild passen.

Schön zu sehen ist, dass dieses Mal ein bisschen mehr Bonusmaterial vorhanden ist als auf anderen Kollektionen dieser Reihe. Es gibt einen kurzen Film zu den Sherman Brüdern, die die Musik zu diesem Film komponiert haben. Sie erzählen selbst, wie sie auf verschiedene Lieder kamen. Einer der beiden erzählt in einem weiteren Bonustrack von der unveröffentlichten Szene mit einem weiteren Lied der beiden Brüder. Es gibt darüber hinaus noch ein Sammelalbum mit Bildern des Films bzw. der Produktion, ein Spiel mit den kleinen Kätzchen und ein weiteres Spiel, in dem man Musikinstrumente kennen lernt und deren englische Namen. Dieses Bonusmaterial ist ganz in Ordnung und zeigt ein bisschen etwas aus dem Hause Disney. Allerdings glaube ich, dass die beiden Spiele selbst kleinen Kindern recht schnell langweilig werden, da sie keine echte Weiterentwicklung bieten.

Alles in allem ist der Film eine nette Unterhaltung, die DVD mit der Soundtrack-CD ganz solide, aber es ist nicht das Highlight, das man unter eine Limited Edition versteht, die das Herz von Sammlern höher schlagen lässt. (sak)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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