Tödlicher Verrat

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Datum: 19.02.2013 | VÖ: 01.03.2013 | Herausgeber: Alive! | Kategorie: Film

Ein sehr ungewöhnliches und ambitioniertes Setting bietet der Spanische Film "Tödlicher Verrat". Zwar ist er auf den ersten Blick ein Film über den 2. Weltkrieg, hier im speziellen eine Freiwillige spanische Hilfsdivision, aber die Story entwickelt sich doch anders als erwartet. Unter dem Strich ist der Film nämlich ein klassischer Kriminalfall mit Serienmörder. Interessant wird die Story in diesem Setting vor allem wenn man die moralischen Implikationen betrachtet: Denn wie unterscheidet sich der "Serienmörder" in einer Division aus Soldaten die sich gerade in einem der blutigsten Konflikte der Menschheitsgeschichte befinden? Wie kann das Schrecken des Mords am Einzelnen in den Mittelpunkt gerückt werden während drum herum täglich viele Menschen erschossen werden und im politischen Hintergrund sowohl in Deutschland wie auch Russland Massenmorde stattfinden? Ganz zu schweigen davon, dass auch Spanien hier eine bewegte Vergangenheit hat.

Nun aber zur Kernstory: Im Jahr1943 ist die spanische Hilfsdivision an der Ostfront stationiert und steckt entsprechend im Schnee fest. Da wird eine Leiche gefunden, die nicht zum Kriegsgeschehen passt. Ein Unteroffizier liegt tot im Schnee und hat eine durchgeschnittene Kehle. Was gegen einen Spion spricht ist die in die Haut geritzte Gebetszeile, die eher auf einen Ritualmord schliessen lässt. Der ehemalige Polizist und jetzige Gefreite Arturo Andrade beginnt also zu ermitteln und wird vom Feldwebel Espinosa unterstützt. Trotz der Ermittlungen werden bald mehr und mehr Leichen gefunden. Und nicht jeder im Lager scheint die beiden zu unterstützen. Ganz zu schweigen vom Feind.

Die Geschichte wird durchaus spannend erzählt und bietet durch das Setting neuen Wind für das Genre. Allerdings wirken manche Nebendarsteller arg hölzern und die Deutsche Synchronisation ist auch nur befriedigend, aber nicht wirklich gut. Dadurch geht einiges der guten Story verloren. Ansonsten bietet sich Tödlicher Verrat absolut für eine Neuverfilmung in Hollywood an. Eine Umsetzung in der Art von "Enemy at the Gates" könnte den Stoff zur vollen Entfaltung bringen. Solange kann diese Variante aber gut unterhalten, wenn man über die ein oder andere Schwäche hinwegsieht. (sc)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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