Switch reloaded, Vol. 6 [3 DVDs]

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Datum: 13.02.2013 | VÖ: 15.02.2013 | Herausgeber: Turbine Classics (Rough Trade Distribution) | Kategorie: TV-Sendung

Schon längst ist "Switch" bzw. "Switch reloaded" im Repertoire des TV-Senders Pro Sieben festgemeißelt. Seit Jahren erheitern wir uns an klassischen Running-Gags wie "Deutsche Welle Polen " bunt, bunt!" oder "Hoëcker, Sie sind raus!". Seit Jahren fesselt uns die Wandlungsfähigkeit einer Martina Hill oder eines Max Giermanns. Seit Jahren glauben wir, dass es eigentlich nicht böser geht (Peter Zwegats" (gespielt von Peter Nottmeier) Empfehlung, Weißrussinnen als Zwangsprostituierte einzusetzen, wurde nicht nur vom Schuldenberater als grenzüberschreitend kritisiert) " und mit jeder neuen Staffel werden wir eines Besseren belehrt.

Nun ist also Season 6 auf DVD erschienen, die seit dem 27. August 2012 im Fernsehen ausgestrahlt wird: 18 Episoden lang können sich Fans wieder gehörig schlapp lachen. Und damit nicht genug: Ein "Wetten, dass...?" sowie ein "History"-Specials runden das Gag-Feuerwerk ab.

Das beliebte Team reist wacker durch den alltäglichen TV-Wahnsinn, parodiert die Geissens, Tatort Münster, Daniela Katzenberger, The Voice of Germany und vieles mehr…
Mit Martin Klempnow, der in der fünften Staffel zum Ensemble dazu gestoßen ist, hat man einen hervorragenden Comedian gewonnen. Seine Parodien des hyperaktiven Frühstücksfernsehen-Kinokritikers Hans-Ulrich Pönack oder des prolligen Millionärs Robert Geiss sind legendär und so gefährlich nahe am Original, dass man zweimal hinsehen muss. Zusammen mit Hill, Giermann und Martin Kessler (Paraderolle: Günther Jauch!) führt Klempnow eindeutig die Switch-Star-Riege an.

Und hier kommen wir zu dem Problem, das auch die sechste Runde "Switch reloaded" mit sich bringt: Im Vergleich zum erwähnten Vierer-Gespann fallen alle anderen Darsteller für meinen Geschmack stark ab. Peter Nottmeier ist zweifelsohne ein talentierter Schauspieler, aber kein wirklicher Parodist. Bei "seinem" Zwegat kann man die typische Sprachweise des Originals kaum erkennen, Susanne Pätzold erinnert eher dank ihres Kostüms an Schlagersängerin Andrea Berg " und Bernhard Hoëcker gibt weder als Wulf Schmiese noch als Thomas Gottschalk eine überzeugende Vorstellung ab. Um ehrlich zu sein: Sein Spiel ist enervierend.

Eine weitere Schwierigkeit, die sich bei den neuen Switch-Folgen mehr und mehr ergeben: Mittlerweile sind die Originale schon dermaßen peinlich und unglaubwürdig, dass es gar nicht mehr so viel zu parodieren gibt. Es ist faszinierend zu sehen, wie Hill und Co. eine klassische Asi-Familie mit Tussi-Tochter, Pöbel-Sohn und kettenrauchender Mutti geben - aber solche Menschen begegnen mir haufenweise jeden Tag in der Bahn oder am Kiosk um die Ecke " und die sagen auch fast das Gleiche wie in den Switch-Dialogen… diese Gags verpuffen dann leider.

Nichtsdestotrotz können Fans von Switch reloaded natürlich wieder bedenkenlos zuschlagen. (bv)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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