Als sich Regisseur James Cameron ("Avatar") daran machte, einen Film über die Titanic zu schaffen, setzte er sich nicth einfach mit einem Modellbau in die Bahnewanne. Cameron, der einen gewissen Ruf besitzt, Arbeiten zu Mammut-Projekten aufzublasen, wollte zur echten Titanic auf den Meeresgrund ud dort ging er auch hin.
Mithilfe zweier Mini-U-Boote und zwei ferngesteuerter Kamera-Roboter inspizierten Cameron und seine Crew wortwörtlich die echte Titanic im Detail und besuchten das vielleicht berühmteste Wrack der modernen Geschichte.
Die Dokumentation "Die Geister der Titanic" zeigt die wiederholten Tauchgänge zum Wrack und die Entdeckungsreise auf den Spuren der Vergangenheit.
Sehr angenehm hierbei ist, dass man die Tauchgänge als eine Unternehmung für sich selbst präsentiert. Dass Cameron Regisseur und Bill Paxton Schauspieler ist, wird nicht propagiert. Hier geht es nicht um Recherchen für einen Hollywood-Film, sondern um das Abtauchen zur Vergangenheit.

Die einzelnen Bereiche des Wracks werden anschaulich erklärt und mit nachgestellten Szenen, die die tatsächlichen Ereignisse vom Sinken 1912 illustrieren, verwoben. Engerahmt ist die Doku mit Erklärungen zu der Verwirklichung dieses Wagnisses, bei welchem sich später auch unverhoffte Schwierigkeiten auftaten und die Crews in Schwitzen brachten.

Für das Verständnis von Camerons Spielfilm "Titanic" ist diese Doku nicht relevant, für das Verständnis, dass es dieses Schiff wirklich gab und dass es wirklich als Wrack am Meeresboden liegt, schon. Auf ehrliche Art wird daran erinnert, dass man sich bei dieser spannenden Expedition ins das Grab etlicher Menschen begibt. Menschliche Fehler werden ebenfalls herausgestellt - nicht jene beim der Kollision mit dem Eisberg, sondern jene bei der Bestückung des Schiffs mit Rettungsbooten.
Ansonsten ist die Doku eher nur eine kurzweilige Kleinigkeit ohne inhaltlich-wissenschaftlich allzu großen Anspruch, also wunderbar für einen DVD-Nachmittag geeignet.
Auf der zweiten DVD der Special Edition finden sich rund 100min Bonusmaterial, u.a. ein Tauchgang, bei dem der Zuschauer frei zwischen sechs verschiedenen Kameras wählen kann. Näher kommt man an das echte Feeling einer Expedition nicht, ohne das Wohnzimmer zu verlassen. (mp)

Wertung: (4 von 10 Punkten)