Rommel

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Datum: 10.02.2013 | VÖ: 02.11.2012 | Herausgeber: Universum Film GmbH | Kategorie: Film

Filme über die Nazi-Zeit und den zweiten Weltkrieg gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Von Betroffenheits-Dokumentationen über viel zu seichte Filme und einige echte Highlights ist wirklich alles dabei. Nun wird also die ARD-Produktion "Rommel" auf DVD veröffentlicht. Das macht insoweit Sinn, dass General Rommel noch heute als "Wüstenfuchs" bekannt ist und eine der wenigen Figuren des Regimes ist, die noch heute teilweise positiv besetzt ist. Wobei immer die Frage gestellt werden muss, in wie weit ein führender Offizier einer menschenverachtenden Regierung in irgend einer Form positiv besetzt sein kann, selbst wenn er am Ende nicht mehr 100 Prozent hinter allem stand. Ein ähnliches moralisches Dilemma wie es auch "Stauffenberg" mit Tom Cruise beinhaltet.

Der Film zeigt also wie der Militärstratege versucht die Westfront zu halten und versucht den Generalstab davon abzuhalten weiter sinnlos an der Ostfront vorzugehen. Und so wird er in seiner Treue auf eine harte Probe gestellt als die militärische Niederlage in der Normandie die Lage ins Negative verdreht. So wird ihm gegenüber auch von Plänen zur Ermordung Hitlers gesprochen. Er verrät die Pläne nicht, schliesst sich aber ebenfalls nicht an. Und so stellt er sich am Ende doch gegen die direkten Befehle Hitlers, tut dies aber nicht aus moralischen Gründen sonder aus rein strategischen Gesichtspunkten. Und bei all diesen Komplikationen versucht der Film dann auch noch den Familienvater Rommel zu beleuchten. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen, denn alleine die Schnittmenge aus Hitler-Treue, militärischen Überlegungen und Soldatischem Ungehorsam hätte völlig ausgereicht und einen objektiveren Blick vermittelt.

Denn letztendlich bleibt hier ein fader Beigeschmack. Neue Facetten oder klärende Antworten zur Karriere von Rommel findet man hier nicht. Und als psychologische Studie taugt der Film auch nicht. Bleibt also nur der Unterhaltungsaspekt. Und der ist wegen eher schwach besetzten Nebenrollen auch durchwachsen. So bleibt unter dem Strich ein Film der viel versucht aber nur wenig schafft. Geschichtsinteressierte können durchaus einen Blick riskieren, aber es gibt deutlich bessere Alternativen. (sc)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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