Während sich die Comedy von Jahr zu Jahr flacher beim Mainstream-Publikum anbiedert versucht das Kabarett mehr und mehr die Lücke zwischen echter "Kleinkunst" und guter Publikumsresonanz zu erreichen. Und genau hier setzt das Duo "pro:c-dur" mit ihrer Verbindung aus Kabarett, Klassischer Musik und einigen Cross-Over-Versatzstücken an. Die oft erwähnte Symbiose zur "Rockmusik" ist sicherlich übertrieben, aber immerhin wird versucht die Brücke zu den modernen Klassikern zu schlagen, indem die E-Gitarre und das Klavier sich gut ergänzen.

Nicht erst seitdem eine Vielzahl von Rock-und Metalbands sich der Klassik angenommen haben, indem sie ihre Alben mit Orchestern einspielten, Rock-Opfern komponierten oder selbst Streicher und Bläser einsetzen ist bekannt dass die beiden Musikstile viele Gemeinsamkeiten haben. Einzig die Fangruppen unterscheiden sich meist deutlich. Und so nähern sich Timm Beckmann am Klavier und Tobias Jannsen an der Gitarre sowohl musikalisch wie auch textlich den scheinbaren Unterschieden und Gemeinsamkeiten an.

Sie zaubern viel Wissen über die großen Komponisten aus dem Hut und unterhalten dabei hervorragend. Natürlich sollte man eine gewisse Vorbildung mitbringen sowie ein generelles Interesse an Musik im Allgemeinen und Klassik im Speziellen haben. Dies vorausgesetzt erlebt man einen unterhaltsamen Abend mit gehobener Unterhaltung die sowohl witzig wie auch lehrreich ist.

Wie jedes musikalische Kabarett Programm hat natürlich auch dieses seine Längen. Dies ist aber am heimischen CD-Player leichter zu nehmen als wenn man zur Aufmerksamkeit verpflichtet im Lichtspielhaus sitzt. Daher sollten sowohl klassisch Interessierte rein hören, als auch diejenigen unter den Rockern, welche ihren Horizont etwas erweitern wollen. Kurzweilig sind "pro:c-dur" auf jeden Fall. (sc)

Wertung: (7 von 10 Punkten)