Die Jäger - The New Open Season

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Datum: 28.01.2013 | VÖ: 05.12.2012 | Herausgeber: SchröderMedia HandelsgmbH | Kategorie: Film

"Die Jäger - The New Open Season" ist ein französischer Thriller aus dem Jahre 2011; Regie führte Chris Briant, der auch selbst eine der tragenden Rollen übernahm.

Die Geschichte dreht sich um den ehemaligen Soldaten und nun Kleinstadtpolizisten Le Saint (Chris Briant), den das Schicksal samt einer kurzen Kette ungünstiger Entscheidungen in eine gewaltige Festung inmitten eines Waldes führt. Schnell wird klar, dass dieses "Fort Goben" für ein morbides Jagdspiel genutzt wird: Menschen jagen Menschen. Die Jäger werden als durchschnittliche Männer mit alltäglichen Problemen eingeführt, welche auf dieser Jagd ihre sonstigen Unzulänglichkeiten kompensieren und sich frei fühlen möchten. So kommt Le Saint unter anderem dem Geheimnis auf die Spur, weshalb so viele Menschen in der Stadt verschwinden, bevor er feststellt nun selbst gejagt zu werden.

Die gesellschaftskritische Botschaft der arg konstruierten Story geht nach einer sehr langen Dreiviertelstunde und vielen überflüssigen Szenen leider in ein schießwütiges Gemetzel über, das den Zuschauer auch bei bestem Bemühen nicht packt. Die Lobpreisungen auf dem DVD-Cover sind hier irreführend, so dass ein näherer Blick auf deren Quellen Pflicht ist.

Schauspielerisch kommen die Darsteller überaus flott an ihre eigenen Grenzen und spielen ihre Figuren hölzern bis nicht ernst zu nehmend, teilweise gar unfreiwillig komisch.

Die deutsche Synchronisation ist unter aller Kanone. Lippenbewegungen stimmen häufig und ganz offensichtlich nicht überein, was an sich bereits ein NoGo ist. Doch die Stimmen selbst klingen so selten glaubhaft, selbst in emotionalen Szenen sind sie schlicht nüchtern. Nachdem mir darüberhinaus die Dialoge unnatürlich und ähnlich unlogisch wie die Story konstruiert vorkamen, "switchte" ich in die englische Version und kann dem Synchronstudio inhaltlich nur einen kleinen Vorwurf machen: Das Original ist rein sprachlich dermaßen schwach und fernab jeden natürlichen Gesprächsflusses, dass das Lesen des Drehbuchs wahrscheinlich ein größeres Vergnügen ist, als den Film zu schauen. Vor allem ein humorvolleres.

Die Kameraarbeit des Films ist zu loben und bemüht, das einfache Szenenbild zumindest ansatzweise atmosphärisch zu gestalten. Gleiches gilt für die Hintergrundmusik von Mark Snow, die durchaus Spannung erzeugt und an den richtigen Stellen platziert ist. Da der Schnitt jedoch zeitweise zu wünschen übrig lässt, ist auch auf der technischen Ebene nicht alles im Lot. Zu allem Überfluss: Selbst das Filmblut sieht unecht aus.

Die DVD selbst ist in deutscher wie englischer Sprache, sowie mit deutschen Untertiteln zu erstehen. Das Bildformat ist in 1.78:1, der Sound in Dolby Digital 5.1. An Extras gibt es den Originaltrailer, sowie eine Trailershow bestehend aus neun weiteren Trailern zu sehen.

Mit Ausnahme der Musik und Kameraarbeit verdient dieser Film jede Goldene Himbeere, die vergeben wird. Das größte Lob gebührt dem gezeigten Wald, der alles richtig macht. (sd)

Wertung: 1 von 10 Punkten (1 von 10 Punkten)

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