Vampire waren ja schon immer ein faszinierendes Thema. Aber gerade jetzt, nach dem Modetrend-Vampireinzug von "Biss zum Abendbrot" und "Biss wohin auch immer" sind Vampire quasi gesellschaftsfähig geworden und haben zudem einiges an Medienaufmerksamkeit auf sich gezogen. Daher ist es nicht wunderlich das auch neue Vampir Kindergeschichten geschrieben und in Bild- und Tonformat produzier werden. Wobei diese alle nichts mehr mit "Dem kleinen Vampir" von 1985 aus meiner Kindheit (Oh man bin ich alt) zu tun haben, sondern einfach zeitgenössischer und dank modernster Technik natürlich auch besser umgesetzt sind.

Die Vampirschwestern basieren auf den gleichnamigen Kinderbüchern von Franziska Gehm. Da ich die neun Bücher, die in der Vampirschwesterreihe bisher erschienen sind, nicht gelesen habe, kann ich leider nicht genau sagen auf welchem der Romane der Film und das dazugehörige Hörspiel basieren. Auf jeden Fall geht es um zwei Halbvampirschwestern. Ja richtig gelesen Halbvampirschwestern, ist doch logisch: Papa ist Vampir; Mama ist eine Normalsterbliche, auch wenn mir bis heute nicht geläufig war, dass es diese Konstellation überhaupt gibt! Die beiden heißen Silvania und Dakaria und kommen, wie sollte es anders sein, aus Transilvanien. Allerdings ziehen die beiden mit ihren Eltern in eine Kleinstadt nach Deutschland. Und da fängt es langsam an interessant zu werden. Zwei Halbvampire in einer deutschen Kleinstadt-Schule. Wenn das einer wüsste! So fällt es den Vampirschwestern nicht leicht "unauffällig" durch den Alltag zu gehen, wo sie doch das Sonnenlicht nicht wirklich gut vertragen und zudem noch einiges anderes an Extrakräften, wie zum Beispiel das Fliegen, besitzen.

Die zwei Schwestern sind so unterschiedlich wie sie nur sein können. Eine wäre so gerne ein Mensch und würde sich gerne mit Jungs treffen und im Freibad in der Sonne liegen, die Andere hingegen würde gerne die Welt umfliegen und würde alles geben um ein waschechter Vampir zu sein. Mit diesen "Herzenswünschen" gehen die Beiden zum ortsansässigen Magier, den alle sterblichen für einen Spinner halten, und wollen diese Wünsche erfüllt haben. Ob bei der Wunscherfüllung allerdings alles glatt läuft ist fraglich. Und da das alleine noch nicht Stoff genug ist, sorgt ein Vampirjäger in der direkten Nachbarschaft für die restliche Aufregung in der freundlichen "Vampirfamilie von nebenan".

"Die Vampirschwestern" ist ein wirklich unterhaltsames Hörspiel, was qualitativ sehr hochwertig rüber kommt. Der Zusammenschnitt aus Erzählerin und den Dialogen und Geräuschen von der Film-Tonspur sind super aufeinander abgestimmt. Ich hatte nie den Eindruck dass das Hörspiel ein schnelles Zusatzprodukt ist, sondern ich hatte eher das Gefühl das Hörspiel hätte auch Basis für den Film sein können. Zwei Daumen hoch! (mr)

Wertung: (9 von 10 Punkten)