Ian Fleming - James Bond: Diamantenfieber (4)

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Datum: 27.01.2013 | VÖ: 01.12.2012 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Wer sich an den siebten Bond-Film erinnert, in dem Sean Connery ein letztes offizielles Mal Englands besten Geheimagenten 007 verkörperte, dem kommt eine Verschwörung von Bonds Dauerrivalen Blofeld in Erinnerung, der Diamanten aus Südafrika schmuggelt, um damit einen Lasersatelliten zu bestücken. Wer auch immer sich diesen Plot ausgedacht hat: Mit Ian Flemings Romanvorlage hat das so gut wie gar nichts zu tun.

Der Secret Service ist einem groß angelegten Diamantenschmuggel auf der Spur. Amerikanische Banden unterwandern damit das Quasi-Monopol Englands, Diamanten aus Südafrika einzuführen und zu verkaufen. James Bond erhält den Auftrag, die Schmugglerbande zu unterwandern und die Drahtzieher der Aktion zu enthüllen. Kaum in Amerika angekommen, trifft Bond auf den Ex-CIA-Agenten Felix Leiter, der nach seiner Verstümmelung in "Leben und sterben lassen" für die Detektei Pinkerton arbeitet. Leiter ist einem Wettbetrug beim Pferderennen auf der Spur, bei dem die Schmugglerbande ebenfalls die Finger im Spiel hat. Bond reist weiter nach Las Vegas, wo der Kopf der Bande, Mr. Spang, ein Casino betreibt. Dort trifft er erneut auf die verführerische Tiffany Case, die eine traumatische Vergangenheit erlebt hat. Aber der Kopf der Bande vermutet längst, dass an Bond mehr dran ist als zunächst vermutet ...

Auch der vierte Roman der stetig wachsenden Bond-Bibliothek liest sich packend, spannend und flüssig und wirkt deutlich bodenständiger als die gleichnamige Verfilmung. Dabei spart auch Fleming nicht mit Action: Eine Schlammschlacht im Moorbad, die Flucht mit der Draisine und das Eintreffen von Spangs Zug sowie die unruhige Heimreise auf dem Schiff können durchaus überzeugen.

Lobenswert ist erneut die Übersetzung von Anika Klüver und Stephanie Pannen, die sehr nahe am Originaltext bleiben und allen Übersetzern und Verlagen, die derzeit die politische Korrektheit in Kinderbüchern anprangern, eine lange Nase drehen. Zwar gibt es in "Diamantenfieber" nicht ganz so viele "Neger" wie in "Leben und sterben lassen", aber dafür zeichnet die Übersetzung gerade durch das Verwenden aktuell verpönter Begriffe ein sehr stimmiges Bild der Zeit, in der der Roman spielt und in der er geschrieben wurde. Weiter so!

Summa summarum verdient auch Band 4 nichts anderes als die Höchstnote und ist damit die bislang längste Serie, die ich hier bespreche, die nur Bestpunktzahlen erreicht. Bravo! (fk)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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