Der Übergang - Rites of Passage (Blu-ray)

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Datum: 09.01.2013 | VÖ: 16.11.2012 | Herausgeber: Universum Film GmbH | Kategorie: Film

Der Begriff "Übergangsritual" ist wahrscheinlich nicht in jedermanns täglichem Sprachschatz verankert, und so musste auch ich erst mal im Internet schauen was es damit auf sich hat. Unter einem "rite de passage" wie der französische Anthropologe Arnold van Gennep es Anfang des letzten Jahrhunderts ursprünglich benannte, versteht man den Übergang eines Menschen von einem zum nächsten Lebensstadium oder auch sozialem Zustand, wie zum Beispiel der Übergang zwischen Kindheit und Erwachsen sein, ledig sein und verheiratet sein oder einfach nur ein Außenseiter oder Mitglied einer Gruppe zu sein. Diese Übergänge werden in den schlechter gebildeten Ländern teilweise heute noch als "gefährlich" oder "kompliziert" betrachtet und können daher nicht einfach individuell und ungeplant geschehen, sondern sie müssen rituell bewältigt werden. Durch ein solches Ritual gibt es den ungeschützten, undefinierten Bereich zwischen beiden Positionen nicht mehr und der Übergehende weiß genau wo er steht. So müssen sich zum Beispiel in einigen indigenen Volksgruppen Südamerikas, Jungs von giftigen Riesenameisen, hunderte Male stechen lassen, um ein Mann zu werden.

Nathan ist ein fleißiger und immer nach Wissen durstende Anthropologie Student. Auch wenn es im Studium gut läuft, ist er mit seinem Platz unter den Kommilitonen eher unzufrieden. Er ist der Außenseiter auf dessen Kosten gerne mal ein Spaß gemacht wird. Als er dann in seinem Studium auf die Übergangsriten stößt, sieht er seinen Weg zur Männlichkeit klar und deutlich vor sich. Unter dem Vorwand einer Party lockt er seine Mitstudenten und seinen Professor auf sein Familienanwesen am Meer, welches natürlich zufällig in direkter Nähe einer alten Indianerriten- und Begräbnisstädte liegt. Dass Nathans drogensüchtiger Bruder Benny und dessen durchgeknallter, rachesüchtiger und äußerst brutaler Freund Delgado ebenfalls auf dem Grundstück leben, vergisst Nathan wohl zu erwähnen, und so kommt es, dass die ausgelassen feiernden Studenten gar nicht mitbekommen was eigentlich passiert und das dies die letzte Party ihres Lebens sein soll.

Die Besetzung kann sich mit Wes Bentley, Stephen Dorff, Christian Slater und Kate Maberly definitiv sehen lassen. Aber die Besetzung ist ja nicht alles und so ist es dem Regisseur W. Peter Lliff gelungen einen Film zu schaffen, der die Movie-Junkies mal wieder in zwei Lager spalten wird. Die die den Film lieben werden und die die sich die verlorene Zeit Ihres Lebens einfach nur zurückwünschen werden. Die Trash-Lover, die gerne mal einen niveaulosen Film sehen und sich dabei nicht unbedingt über die Sinnhaftigkeit jeder einzelnen Scene Gedanken machen, und die Liebhaber des geordneten und gerne auch mal komplizierten Filmaufbaues. Eins ist klar: Dieser Film ist für die Trash-Lover unter uns. Typen wie ich, die sich bei "Postal" schlappgelacht haben und "El Superbeasto", "Lesbian Vampire Killers", "Tucker & Dale vs. Evil" neben "Planet Terror" stehen haben. Wenn man weiß auf was man sich einlässt ist der Film wirklich nett anzusehen, auch wenn es in diesem Genre doch einige wesentlich bessere Titel gibt! (mr)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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