Switch - Ein mörderischer Tausch

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Datum: 11.01.2013 | VÖ: 07.12.2012 | Herausgeber: Universum Film GmbH | Kategorie: Film

Ein Mann mit Vollbart, einen Anzug tragend sowie eine Waffe in der Hand haltend; im Hintergrund ein explodierendes Auto, darüber befindet sich ein fliegender Hubschrauber. Beim ersten Blick auf das Cover zu "Switch " Ein mörderischer Tausch" bin ich stark davon ausgegangen, dass es sich hierbei um einen Actionfilm mit einem 08/15-Helden und einer eher weniger wichtigen Story handeln würde. Umso überraschter war ich, als ich anfing, den Film zu schauen und sich schnell herausstellte, dass es sich bei der Hauptperson von "Switch" um eine Frau handelt und der auf dem Cover abgebildete Mann eher eine Nebenrolle spielt und teilweise als Gegenspieler agiert.

Zur Handlung: Die junge Designerin Sophie (Karine Vanasse), ständig auf der Suche nach neuen Aufträgen, hat wieder einmal Pech, als sie zu einem Bewerbungsgespräch erscheint, ihre Ansprechpartnerin allerdings gerade im Urlaub ist. Da es in ihrem Leben allgemein nicht gerade erfolgreich läuft, schlägt ihr eine Bekannte einen kleinen Tapetenwechsel vor, welcher Sophie aus dem frustrierenden Alltag führen und ihr somit eine kleine Entspannungspause geben soll: Sie erzählt ihr von einer Website namens Switch.com. Dahinter steckt die Möglichkeit, mit einer (unbekannten) Person aus einem beliebigen Ort für einen bestimmten Zeitraum die Wohnungen zu tauschen. Da die in Montreal lebende Kanadierin Sophie bisher noch nie in Paris war, macht sie sich auf die Suche nach einer Wohnung in der Hauptstadt Frankreichs. Schnell wird sie fündig und nach einer reibungslosen Absprache via Internetchat tauschen sie und ihre "Switch-Partnerin" per Post ihre Schlüssel aus und Sophie macht sich auf den Weg nach Paris.

Dort ist sie äußerst positiv überrascht, als sie das Apartment mit Blick auf den Eiffelturm betritt. An ihrem ersten Tag ist sie direkt begeistert von der Stadt und genießt dort jede Sekunde. Als sie allerdings am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen aufwacht, die Wohnung kurze Zeit später von der Polizei gestürmt und eine Leiche im zweiten Schlafzimmer des Apartments entdeckt wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Sophie versucht sämtliche Verdächtigungen abzuweisen, doch fehlt plötzlich ihr Ausweis, die Website Switch.com existiert nicht mehr und schnell wird ihr klar, dass jemand bewusst den Verdacht auf sie gelenkt hat, um die wahre Identität des Mörders zu vertuschen und Sophie als die Eigentümerin der Wohnung dastehen zu lassen. Dadurch wird sie zur Gejagten und macht sich dabei selbst auf die Suche nach der verantwortlichen Person für den Schwindel...

Die Basis für die Geschichte wird zu Beginn des Films schnell gelegt und dem Zuschauer sollte sofort klar werden, dass die Freude der Protagonistin bei ihrer Ankunft in Paris nicht ewig anhalten würde. Was die Macher daraus gemacht haben, ist ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen den verschiedenen Charakteren, was sich vor allem durch das Schauspiel von Karine Vanasse und Éric Cantona, welcher den ermittelnden Polizisten Damien Forgeat verkörpert, auszeichnet. Doch überwiegend ist es hier Vanasse, welche durch die authentische Darstellung ihrer Figur punktet. Sogar ihre deutsche Synchronstimme schafft es hier, die Emotionen des Charakters realitätsnah dem Zuschauer zu präsentieren. Längen weist der Film durch das rasante Erzähltempo selten auf " dabei hält Regisseur Frédéric Schoendoerffer auch den einen oder anderen überraschenden Moment für den Zuschauer parat. Einzig und allein negativ aufgefallen ist das äußerst schnelle Abhaken sämtlicher Handlungsstränge und offener Fragen zum Ende des Films. Man wird quasi mit stark konstruiert wirkenden Auflösungen bombardiert, zudem ist plötzlich ist von unzähligen verschiedenen Personen die Rede, zwischen denen die Beziehungen nur noch schwierig zu durchschauen sind: Schade! Zumindest an diesem Punkt hätte man eine alternative und weniger gezwungene Erzählweise ins Auge fassen können, um das Ganze etwas überschaulicher zu präsentieren.

Für diese Kritik liegt mir leider nur eine Sichtungs-DVD mit der deutschen Fassung des ca. 105-minütigen Films vor. Aus diesem Grund kann ich weder Angaben zur Verpackung noch zur restlichen Ausstattung der DVD machen. Auch die technische Beurteilung mag nicht die Verkaufsversion repräsentieren, wobei ich Bild und Ton insgesamt als gut bezeichnen würde. Bekannt ist allerdings, dass die DVD neben der deutschen Tonspur auch den französischen Originalton (beides in Dolby Digital 5.1) beinhaltet. Darüber hinaus lassen sich deutsche Untertitel aktivieren. Neben Trailern scheint es keinerlei Bonusmaterial zu geben.

"Switch " Ein mörderischer Tausch" ist ein spannender Thriller mit zwar hierzulande relativ unbekannten, aber guten Schauspielern und einer spannenden Geschichte, die allerdings zum Ende hin etwas besser und weniger verwirrend hätte gelöst werden können. Schade ist die Tatsache, dass die DVD offensichtlich kein Bonusmaterial bereithält; auch das Cover hätte etwas besser gewählt werden können, soll aber wahrscheinlich eher die Käufer locken. (sz)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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