The Road Uphill

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Datum: 07.01.2013 | VÖ: 13.07.2012 | Herausgeber: Mindjazz Pictures (Alive) | Kategorie: Dokumentation

"The Road Uphill" ist eine Dokumentation von Jean-Louis Schuller, genauer: ein recht emotionales Portrait zweier Profi-Radfahrer während der Tour de France 2011, der Brüder Fränk und Andy Schleck.

Der Titel der Doku ist Programm: Im Mittelpunkt der sehr atmosphärischen 90 Minuten steht einerseits das berühmteste Radrennen der Welt von 2011, aus der Sicht des Teams rund um die Brüder Schleck. Andererseits beleuchtet der Regisseur die Persönlichkeiten beider Sportler, ihre Ziele, Ambitionen, ihre Stärken und auch ihre Schwächen, stets mit einem nach vorn (und nach oben) gerichteten Blick.

Was jedoch vorab klar ist, schon nachdem man die Hülle der DVD mustert: Dies ist ein Film für Fans. Nicht unbedingt für Fans der Protagonisten, sondern des Radsports an sich. Steht der geneigte Zuschauer diesem Sport etwas distanzierter gegenüber, wird es schwierig durch die Tür in diese Welt zu treten, die Jean-Louis Schuller öffnet. Nichtsdestotrotz, hat man sie passiert, erwartet einen eine dichte Reportage, die ausschließlich von den bewegenden Bildern und Stimmen der gezeigten Personen lebt und den Zuschauer sehr nahe an das Geschehen und Leben der Sportler heranführt.

Die Doku beginnt mit den Anfängen des Radsports von Fränk Schleck und seinem fünf Jahre jüngeren Bruder Andy, leitet aber sehr schnell zu ihren Vorbereitungen zur Tour de France 2011 über, welche dann auch in Highlights präsentiert wird. Den Rahmen bilden dabei stets die Kommentare der beiden Brüder, ihrer Teammitglieder (allen voran Jens Voigt und Fabian Cancellara), ihrer Trainer, ihres radsportaffinen Vaters und einiger Journalisten rund um den Radsport. Der Zuschauer taucht ein in die Gefühle vor und während der anstrengenden Etappen, schwitzt sogar mit, wenn insbesondere Andy Schleck an seine körperlichen Limits kommt. Doch ganz besonders fiebert er mit, wenn die Brüder gegen ihre stärksten Kontrahenten Alberto Contador und den Australier Cadel Evans fahren, mal Zeit gewinnen, mal verlieren, bis es schließlich zum "Showdown" in den letzten Etappen kommt. Sehr sympathisch kommt die Chemie der Geschwister rüber, die gegenüber allen anderen äußerst angriffslustig sind, sich untereinander den Sieg aber neidlos gönnen, den anderen gar unterstützen und selbst zurückstecken.

Die Bilder der Tour selbst sind natürlich die aus dem öffentlichen Fernsehen, doch gibt es auch dort ein paar tiefere Einblicke in das Team, wenn die Kamera Aufnahmen aus dem begleitenden Auto der Teamtrainer zeigt oder den im Etappenziel ankommenden Brüdern durch die Journalisten in ihre Ruheräume folgt.

Die Bildqualität der Doku passt, wobei man sich damit abfinden muss, dass zumeist Handkamerabilder zu sehen sind. Das Bildformat ist 16:9, der durchaus stimmungsvolle Sound in Dolby Digital 5.1. Deutsche (und wahlweise englische) Untertitel begleiten das gesprochene Wort. Ausgestattet ist die DVD eher spartanisch; eine einfache Amaray Box mit viel bebildertem Inlay, das aber zumindest innen eine nette Sammlung internationaler Zitate anderer Radsport-Profis oder Journalisten enthält. Zusätzlich gibt es im Bonusmaterial den Trailer, sowie eine Kurzreportage über die Familie Schleck aus dem Jahre 1997.

Insgesamt hält die Doku, was sie verspricht, führt den neugierigen Neuling des Themas in die Radsportwelt ein und gibt dem gespannten Fan so manchen Insiderblick. (sd)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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