Das Wunder der Natur

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Datum: 14.01.2013 | VÖ: 24.08.2012 | Herausgeber: Universum Film GmbH | Kategorie: Dokumentation

Während seine Familie sich um die Erledigungen rund um den eigenen Bauernhof und sich selbst kümmert, verliert sich ein Junge, der eigentlich in er Stadt wohnt und Verwandte auf dem Land besucht, in der faszinierenden Welt der Natur. Ein abgelegener Teich unweit des Gehöfts zieht den Jungen in seinen Bann und wird ihm zum Heiligtum der andächtigen Naturbeobachtungen. Mit einem Vergrößerungsglas und verträumter Geduld gibt er sich seinen Beobachtungen hin. Im Teich herrscht reges Treiben: Frösche, Spinnen, Echsen, Vögel und eine Masse an Insekten ergeben ein in sich geschlossenes Teich-Universum, dem der Junge immer wieder verfällt und mit seiner eigenen Phantasie eine magisch-verspielte Note verleiht. Eines Tages findet auch ein kleines Mädchen zum Teich und nun ist der Traum-Ort des Jungen nicht mehr nur sein eigenes Geheimnis, sondern ein geteiltes.

Bei diesem Film handelt es sich um eine "stille" Dokumentation - man bekommt nicht erklärt, was man sieht, es gibt keine wissenschaftlichen Informationen zu den Lebewesen und ihrem Verhalten. Ebenso wie die Kinder betrachtet die Kamera die Teichwelt unreflektiert und lässt alles aus sich selbst heraus wirken. Die Bilder sind Selbstzweck, nicht Illustrationen von Erklärungen.
Demnach ist es fast schon fraglich, wie man "Dokumentation" hier interpretiert. Es wird tatsächlich dokumentiert, denn alle Aufnahmen sind echte Lebewesen, aber es gibt hier keinen noch so dünn daingehauchten wissenschaftlichen Anspruch, den "normale" Dokumentationen wenigstens zu imitieren versuchen. Hier wird einfach nur hingeschaut, ganz genau - so genau und unabgelenkt wie es nur geht. Die Natur und ihre Vielfalt und ganz eigene Stimmung stehen hier im Vordergrund. Es wird nichts erklärt, sondern präsentiert und in seiner Wirkung nicht abgelenkt.
Man ist sehr bemüht um eine authentische Optik, was auch ganz gut funktioniert, nur bei einigen Unterwasseraufnahmen hat man des Gefühl, in ein Aquarium zu schauen statt in einen echten natürlichen Teich.

Wirklich großartig ist diese naturbelassene, "stille" Doku nicht, auch wenn sie in sich vollends funktioniert. Doch leider muss man für die verspielte, verzauberte Machart auch eine gewisse Affinität mitbringen - und vielleicht auch die passende Stimmung beim Schauen, bspw. einen verträumten, grauen Regen-Sonntag. Dann kann man ideal ins "Wunder der Natur" eintauchen und mit den Augen eines Kindes neu-entdecken, was schon immer um uns herum war. (mp)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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