Tempelritter Box

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Datum: 08.12.2012 | VÖ: 27.09.2012 | Herausgeber: Schröder Media HandelsgmbH | Kategorie: Film

Die in diese Box aufgenommenen vier Filme sind allesamt eigenständige Produktionen und wurden unter der Gesamtüberschrift "Die Tempelritter" veröffentlicht. Sie stammen aus sehr unterschiedlichen Zeiten und dokumentieren sehr individuelle künstlerische Herangehensweisen der Autoren und Produzenten. Auf den 2 DVDs sind folgende Filme verfügbar: "1612 - Der Angriff der Templer", "Die Tempelritter der Grauen Galeere", "Alexander der Templer" und "Pendragon - Der Templer".

Nur der Streifen "Die Tempelritter der Grauen Galeere" hat die FSK 12 Freigabe, kommt er doch auch noch ein wenig im Flair der altbekannten "Mantel- und Degen" Filme herüber und könnte noch als Historienfilm durchgehen. Kurz werden zu Beginn historische Ausgangspunkte benannt, und dann rasch zur Handlung übergegangen. Diese französische Produktion, vermutlich aus der Mitte des 20.Jh. ist unterhaltsam und durchaus amüsant. Bild und Ton sind hier dem Alter angemessen. Alle anderen Filme sind zu Recht erst ab FSK 16 freigegeben. Der Streifen "Pendragon " Der Templer" ist eine englische Produktion aus dem Jahre 2008 und taucht in die Historie Englands nach dem Abzug der Römer und dem Ende der Christianisierung ein. Die Filme "Alexander der Templer" und "1612-Angriff der Templer" stammen von russischen Autoren und wurden auch dort produziert (2008). Beide Filme beginnen auf der Ebene der Reflektion geschichtlicher Ereignisse und zeichnen danach sehr schnell überaus realistische Bilder von Kampfszenen, Mord und Todschlag. Da rollen und fliegen Köpfe, Blut fließt in Strömen und die Filmemacher zeichnen eindrucksvolle und teilweise düstere Bilder grauenhafter Ereignisse aus Zeiten der gesellschaftlichen Verwahrlosung zu Zeiten der Bojaren und Fürsten. Es geht dabei immer um Machtergreifung, Machterhaltung, Kampf um Vorherrschaft und Unterdrückung.

Für den Zuschauer, der sich mit geschichtlichen Abläufen der Ereignisse um den Templerorden wenig beschäftigt hat, stellen diese Filme eher nur actionreiche und sehr spannend gemachte Unterhaltung dar. Ob die dargestellten Handlungen historisch belegbar sind, ist schon wegen der wenigen Informationen in der Box kaum nachprüfbar, es sei denn, man absolvierte etliche zusätzliche Geschichtsstunden. Das entspricht auch dem Anspruch der Box, denn nirgendwo ist ein Hinweis darauf gegeben, dass es sich um historisches Material oder Historienfilme handelt. Überhaupt sind sämtliche Informationen sehr spartanisch. Zu jedem Film gibt es auf fünf Zeilen zusammengedrängte Kurzinfos. Angaben über die Produktionsjahre, die Studios, die Autoren oder Regisseure sucht man vergebens. Ein Booklet ist nicht vorhanden und war scheinbar auch nicht geplant. Selbst auf den DVDs sucht man vergeblich den Hinweis, welche Filme darauf enthalten sind. Erst nach dem Einlegen kann man im Menü ersehen, welche Streifen auf der DVD verfügbar sind. Nicht einmal die auf dem Cover verfügbare Reihenfolge stimmt mit der auf den DVD überein. Das einzige, nicht wirkliche Extra der gesamten Box, obwohl es sogar noch auf dem Cover so angepriesen wird, stellt das Wendecover mit und ohne FSK Freigabe Logo dar. Bild und Ton sind standardisiert. Alle Filme liegen im Audio Dolby Digital 2.0 Format und mit deutscher Synchronisation vor. Das Bildformat ist 16:9 Widescreen. In rund 8 Stunden Gesamtspielzeit (465 Minuten) kann man sich beeindrucken lassen, vor Schaudern oder Ekel erblassen und wird Gott sei Dank immer wieder irgendwie in emotionale Zufriedenheit zurückgeführt. Es ist das doch alles längst vorbei, vergessen und vergeben- gut dass man Heute lebt. Diese Gedanken beschleichen den Rezensenten während der Betrachtung. Nur, ob es in unserer Welt tatsächlich wesentlich anders zugeht?

Insgesamt kann man über das dargestellte Sujet geteilter Meinung sein. Alle Filme sind gut und effektvoll gemachtes Kino haben oder finden sicher ihre Zuschauer. Die Präsentation der Box hätte deutlich mehr an Infos und Hintergründen verdient. So bleibt ein wenig der Eindruck haften, dass man auch mit weniger Aufwand durchaus kostengünstiger verkaufen kann. Schade, denn das Thema hätte ein deutliches Mehr durchaus verdient. (al)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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