Ian Fleming - James Bond: Casino Royale

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Datum: 02.12.2012 | VÖ: 01.09.2012 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Die Welt ist wieder einmal im James-Bond-Fieber. Mit dem Erscheinen des hundersten Bond-Filmes "Skyfall" wiederholen zahlreiche Sender die alten Roger-Moore-Schinken und in der TV-Werbung laufen die Werbespots für Filmutensilien und im Film zerschrottete Autos. Mit markigen Sprüchen wie "geschüttelt nicht gerührt" und natürlich den legendären Bond-Girls ist der Doppelnull-Agent Seiner Majestät Kult geworden. Die Basis für die Erfolgsgeschichte lieferte der britische Krimiautor Ian Fleming. Pikanterweise war es gerade der erste Roman der James-Bond-Serie "Casino Royale", der über lange Jahre hinweg wegen anderweitig vekaufter Filmrechte nicht im großen Stil verfilmt wurde.

Vor etwa einem Jahr kündigte der deutsche Independent-Verlag "Cross Cult" an, die Bond-Romane von Ian Fleming in neuer und ungekürzter Übersetzung und vollständiger Reihenfolge zu veröffentlichen. Bereits mit seinen Star-Trek-Romanen und diversen anderen Serien-Tie-Ins hatte der Verlag ein gutes Händchen bewiesen. Nun also sind die ersten Romane erhältlich und schon der erste Eindruck der Romane wirkt sehr edel. Jeden Roman ziert ein weißes Cover mit einem Bond-Girl in psychedelischen Farben. Titel und Autor eines jeden Romans sind mit Glanzfolie überzogen.

In "Casino Royale" ist Bond mit einem russischen Agenten namens "Le Chiffre" konfrontiert. Der Russe unterstützt eine Logistikeinheit, der im Kalten Krieg große Bedeutung zukommt, mit finanziellen Mitteln. Allerdings hat er einen Teil seiner Mittel verschleudert und versucht nun, sich über Glücksspiele zu refinanzieren. Bonds Auftrag ist es, "Le Chiffre" im Baccara-Spiel vernichtend zu schlagen. Dann wird der russische Geheimdienst den abtrünnigen Agenten jagen.

Knallhart und direkt ist er, der ursprüngliche Bond aus Flemings Feder. Mit dem Schürzenjäger-Galan, wie ihn einst Roger Moore darstellte, hat die Romanfigur so gut wie nichts gemeinsam. Kein Wunder, dass die Fans mit jedem neuen Bond-Darsteller rätseln, wer dem Original-Bond am nächsten kommt. Sprachlich ist der Roman deutlich anspruchsvoller gehalten als man vermutet. Die langen Beschreibungen der Baccara-Spiele verlangen dem Leser einiges ab, werden aber niemals langweilig. Die neue Übersetzung ist sehr gelungen, die beiden Übersetzerinnen Anika Klüver und Stephanie Pannen sind offensichtlich große Bond-Fans. Ein witziges Detail ist auch die Seitennummerierung: Man beginnt nicht bei "1", sondern bei "001".

Fazit: Eine tolle Veröffentlichung, gut zu lesen und sehr schick im Bücherregal. Wer meint, mit den Kinofilmen bereits alles über 007 zu wissen, wird eines besseren belehrt. Das hier ist der wahre James Bond. Klare Kaufempfehlung. (fk)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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