Horror Extreme Box [2 DVDs]

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Datum: 23.11.2012 | VÖ: 27.09.2012 | Herausgeber: Schröder Media | Kategorie: Film

Ach ja, mal wieder eine dieser Box-Veröffentlichungen, mit welcher man versucht der Arbeitswut drittklassiger Produzenten Herr zu werden. In diesem Fall sind es vier Streifen, welche Schröder Media dem geneigten Käufer anbietet: "Days of the dead 3 " Evilution", "The dead outside", "Forget me not" und "Live evil".

Nach der ersten Begutachtung stellt man bereits fest: es gibt keine Extras, die 370 min sind nur in DD 2.0 verfügbar, es gibt keinen Original-Ton.
Leider bestätigt dies meine anfängliche Skepsis, es handle sich hierbei um eine seelenlose Zusammenstellung für den absolut anspruchslosen Konsumenten. Konsequenter Weise präsentiert sich dann auch das gebannte Filmmaterial inhaltlich in ähnlich schlechtem Lichte. Während Bild- und Tonspur qualitativ insgesamt ganz gut ausfallen, schwächeln letztlich alle vier Arbeiten in Handlung und Darstellung.
"Days of dead 3 " Evilution" ist, wie der Titel schon vermuten lässt, einer jener geistlosen Zombie-Verfilmungen, die ohne Spannung und Logik dem Trash huldigen. Die Geschichte handelt von einem Soldaten, welcher nach einem tödlichen Zwischenfall in einer Kaserne, mit einem geheimen Serum, dass Menschen zu Zombies werden lässt, entkommt. Fortan experimentiert er selbst mit dem Gebräu, bis die Dinge abermals außer Kontrolle geraten und seine Umwelt, inklusive der Geliebten, mutiert. Nur er kann dem Spuk ein Ende bereiten. 87 uninspirierte, konfuse Minuten " in die Tonne damit!
"The dead outside" versucht dem Publikum eine Art Kammerspiel zu liefern, in welchem weniger die blutige Darbietung, denn der psychische Terror nach einer Virus-Epidemie im Fokus steht. Der größte Teil der englischen Bevölkerung ist zu blutrünstigen Schwachköpfen mutiert. Nun müssen die wenigen Überlebenden, unter ihnen Protagonist Daniel, feststellen, wie schwierig es ist, auf den Zusammenhalt der Gruppe angewiesen zu sein und dennoch allen zu misstrauen. Leider wird die versuchte Psycho-Studie, durch ihre langatmige Erzählweise und Handlungsarmut, und nicht aufgrund von tieferen Einblicken in menschliche Abgründe, zur Zerreißprobe für die Nerven. 84 min zu holprig, zu langatmig, zu schlecht!
In vorliegendem Vierer-Gespann stellt "Forget me not" den schwachen Höhepunkt dar. Der genretypische Teenie-Slasher wartet mit einer kreativen Grundidee auf, fällt dann aber leider der viel zu oft duchgekauten Klischee-Huldigung anheim. Feierwütige Sprösslinge machen sich zunächst, durch pubertierendes Gehabe, beim Publikum unbeliebt, um schließlich von ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden und zu sterben. Diese Inhaltsangabe ist soweit schon repräsentativ für das Sub-Genre. Das blutig endende Kinderspiel, die Idee des kollektiven Vergessens Gestorbener, der eigentlich gelungene Twist nach 94 min " überdeckt von schlechtem Schauspiel und Dialog sowie der insgesamt eher lahmen Inszenierung. Zurück bleibt eine gerade so durchschnittliche Slasher-Kost.
Den eher unfreiwillig komischen, aber nicht empfehlenswerten Abschluss der Chose liefert "Live Evil". Der Vampir-Film mit Road-movie-Anleihen weiß von Anfang an mit seinem unendlich tiefen Thrash-Faktor zu überzeugen. Schlechte Splattereffekte, sex-sells-Einlagen, miese Darstellung und manch schräge Zutat (Vampir spricht mit Schweizer Akzent) lassen den Film " vermutlich ungewollt - zu einer partytauglichen Parodie verkommen. Die Story gerät dabei ziemlich schnell in den Hintergrund, was eigentlich nicht weiter bedauerlich ist. Denn einen altersschwachen Priester mit Knarre und Samurai-Klinge eine Gruppe Vampire jagen zu lassen, die ihrerseits mit anderen Clans um sauberes Menschenblut konkurriert " das ist kein erleuchtendes Drehbuch. Freunde grottiger Unterhaltung mögen an den 97 min gefallen finden.

Fazit: Eine um Vergessenheit bettelnde Veröffentlichung aus dem Hause Schröder. Auch die geringen Lichtblicke rechtfertigen nicht den zu zahlenden Preis, wenngleich dieser sehr moderat ausfällt. Das FSK-18-Logo der Prüfstelle heimst die Box über "Live Evil" ein, alle anderen Beiträge haben eine FSK-16-Freigabe. Für die Versenkung in der Geschichte sorgt das Werk selbst. (cs)

Wertung: 2 von 10 Punkten (2 von 10 Punkten)

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