Mit "My Week with Marilyn" hat der britische Regisseur Simon Curtis 2011 das Leben des amerikanischen Megastars Marilyn Monroe verfilmt und den Fokus auf die Zeit der Dreharbeiten der Komödie "Der Prinz und die Tänzerin" gelegt, in der Monroe Hauptdarstellerin war. Curtis beschreibt nicht nur ihre Drogenabhängigkeit, sondern geht auch auf deren problematische Ehe mit Arthur Miller, gespielt von Dougray Scott (Mission Impossible 2), ein.

Michelle Williams (Brokeback Mountain, Shutter Island, Blue Valentine) spielt die Leinwand-Diva Monroe so hinreißend vielschichtig und glaubwürdig, dass sie völlig zu Recht 2012 u.a. mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert wurde und den Golden Globe Award in der gleichen Kategorie gewann. Ihr gelingt der Spagat, einerseits die typischen Marilyn-Posen und "Manierismen treffend darzustellen sowie andererseits eindringlich Monroes Fragilität und seelische Pein zu zeigen.

Die Handlung und die Darstellung der Beziehungen zwischen den Charakteren ist leider nicht mehr als "nett". Zu stereotyp sind die Rollen gezeichnet, zu sehr am Limit zum Kitsch einige Szenen inszeniert. Die schauspielerischen Leistungen des gesamten Ensembles " allen voran natürlich Williams " garantieren jedoch einen gemütlichen Film-Abend.

Die Synchronisation kann als rundum gelungen bewertet werden. Vor dem Mikrofon tummeln sich alte Hasen, die sich seit Jahrzehnten sicher in diesem Metier bewegen. So verleiht Gisela Fritsch, unter anderem bekannt als Sprecherin der rasenden Reporterin Karla Kolumna aus "Benjamin Blümchen" bzw. "Bibi Blocksberg" , einmal mehr Dame Judy Dench eine kongeniale deutsche Stimme. Die Wahl für die "deutsch" Michelle Wiliams ist auf Schaukje Könning gefallen. Sie ist zwar 18 Jahre älter als Williams, aber das hört man ihr in keiner Sekunde an. Auch die anderen Synchronsprecher leisten hervorragende Arbeit. Freilich , gerade bei einem Film, der in der Story und Inszenierung schwächelt und daher eigentlich nur wegen seiner famosen Hauptdarstellerin sehenswert ist, sollte man auf den Originalton ausweichen, sofern man der englischen Sprache mächtig ist. Denn erst dann kann man wirklich alle schauspielerischen Facetten der Williams genießen.

Die Blu ray überzeugt in Bild und Ton rundum: Das Bild zeigt satte Farben und ist scharf, Fehler oder Artefakte gibt es nicht. Der Sound klingt angenehm unaufdringlich " so sind die Dialoge auch bei Hintergrundmusik jederzeit gut verständlich. Extras wie ein interessanter Audiokommentar des Regisseurs und ein weniger aufschlussreiches Making Off ermöglichen, sich noch intensiver mit dem Film und Leben des Superstar auseinanderzusetzen. Etwas mehr an Bonusmaterial wäre dennoch wünschenswert gewesen. (bv)

Wertung: (6 von 10 Punkten)