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Datum: 22.11.2012 | VÖ: 01.10.2012 | Herausgeber: Wortart / Random House | Kategorie: Hörbuch
Es mutet in heutiger Zeit schon reichlich gewagt an, wenn sich drei Herren zusammen tun um ein Hohelied auf "Wurst" zu singen. Wo es gerade heute doch IN ist entweder politisch korrekt als Vegetarier zu leben oder aber als Karnivore nicht weiter darüber nachzudenken, woher das Fleisch auf dem Teller kommt. Wiglaf Droste, seines Zeichens Kolumnist der taz, hat sich mithilfe von Nikolaus Heidelbach (Autor) und Vincent Klink (Koch und Autor) aber des Themas auf philosophische Weise an. Nachdem das Buch schon ein Erfolg war, folgt nun das von den Herausgebern gelesene Hörbuch.
Nach einer philosophisch-komischen Einleitung, in denen verwundernd oft das Wort "Wurst" fällt, geht es mit dem Kern der CD weiter. Geschichten rund um die Fleischreste in Dickdarm. Den Anfang macht die Erinnerung an einen großen Feiertag in der Kindheit eines Autors: Der Tag der Eigenschlachtung in der Kindheit des Protagonisten. Aus kindlicher Erinnerung wird eine romantisch verträumte Erzählung über die Familienverhältnisse, die Traditionen, den gesellschaftlichen Gegebenheiten und den Weg des Schweins zur Wurst. Diese Erzählung stellt auch das absolute Highlight des Hörbuchs dar. Aber auch die anderen Geschichten sind durchaus kurzweilig, gerade der Besuch des Oktoberfestes mit komplett Unkundigen in Sachen "Deutscher Kultur".
Leicht störend fällt beim Hörbuch der häufige Wechsel zwischen Alltagssprache und hochgestochenem Feuilleton-Ton. Dies sorgt teilweise dafür, dass alles etwas arg bemüht klingt.
Im Gegensatz zum Buch verliert die CD-Version leider einiges an Dimensionen. Es fehlen einfach die schön skurrilen Illustrationen von Nikolaus Heidelbach und den Rezepten von Vincent Kling. Von daher wäre hier eher das geschriebene Wort empfohlen. Wer allerdings so gar keine Lust darauf hat, muss eben notgedrungen zur zweitbesten Variante greifen. Eine Affinität zu Fleichwaren und teilweise etwas schwülstigen Texten vorausgesetzt. (sc)
Wertung: (7 von 10 Punkten)
Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.