Es wird dunkel in der mit Zuschauer gefüllten Halle. Es ertönt ein erster lauter Gong. Damit ist klar: Der Undertaker betritt den Ort des Geschehens. Die Fans sind außer sich. In langsamen Schritten geht der "Deadman" seinen Weg Richtung Ring. Dabei erhebt er, bevor er zwischen den Seilen hindurch in den Kampfring steigt, seine ausgestreckten Arme. Die Lichter werden wieder hell. Die Massen jubeln. Nun muss nur noch der Hut spektakulär abgenommen werden. Der folgende grausame Blick ist das Markenzeichen des "Phenoms".

Es fällt sehr früh ins Auge, mit welcher Liebe zum Detail die Entwickler des Spiels "WWE 13" gearbeitet haben. Während beispielsweise die Einmärsche der WWE-Superstars bis hin zur letzten Einzelheit programmiert wurden, hat man die originalen Einspieler, die sonst auf den Bildschirmen bei den Shows wie "Smackdown" oder "Raw" zu sehen sind, verwendet. Unterm Strich wird dadurch eine nahezu unbeschreibliche Atmosphäre geschaffen, die den Spieler dazu verleitet, die Einmärsche auch nach vielen, vielem Matches nicht zu überspringen.

Gleichwohl das Menü augenscheinlich äußerst nüchtern wirkt, befinden sich hinter den verschiedenen Menüpunkten zahlreiche umfangreiche Spielmodi. Die Einzelspieler-Kampagne verbirgt sich, auf den Blick nicht ganz ersichtlich, hinter der "Attitude Era". Dabei startet der Spieler im Jahr 1997, inmitten der Monday Night Wars. Sowohl textlich als auch visuell mit Ausschnitten der damaligen "Raw"-Shows werden dem Spieler frühere Situationen dargestellt, die dann nachzustellen sind. Im ersten Match trifft Shawn Michaels auf Mankind.

Grundsätzlich bietet das Spiel nicht zuletzt durch die Online-Funktion eine hohe Langzeitmotivation. Nicht nur viele Trophäen lassen sich erobern. Auch zahlreiche Charaktere (etwa JBL, Edge oder Booker T), Arenen, WWE-Titel, Kleidungen und Bonus-Matches lassen sich im Laufe des Spielverlaufs freischalten. Zu Beginn ist gerade einmal die Hälfte der angezeigten WWE-Superstars aktiviert.

Die Technik der PlayStation 3 wird von dem Spiel umfangreich genutzt. So fällt beispielsweise die lange Installationszeit auf. Insgesamt über 4,2 Gigabyte werden von dem Spiel auf der internen PlayStation-Festplatte belegt. Dies hat den Vorteil, dass lange Ladezeiten, die durch das Lesen der Blu-ray-Inhalte verursacht werden, umgangen werden können.

Für WWE-Neulinge dürfte es zunächst schwierig sein, sich an die Steuerung des Spiels zu gewöhnen. Wesentliche Probleme stellen dabei das magere Tutorial sowie umständliche Tastenkombinationen bei Spezialtricks dar. Auch das Abpassen des richtigen Moments zum Kontern stellt keine Freude dar. Wer bereits Erfahrungen mit älteren Spielen der WWE hat, dürfte hier einen weitaus lockereren Einstieg genießen. Letzten Endes verhält es sich hier ähnlich, wie mit der früheren "Tony Hawk"-Videospielreihe. Wer erst einmal die Steuerung im Griff hat, erlebt ein grandioses Spielerlebnis. (dl)

Wertung: (7 von 10 Punkten)