Der Adler des Königs

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Datum: 26.10.2012 | VÖ: 04.10.2012 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

Der spanische Spielfilm "Der Adler des Königs", ist ein Folgeprodukt einer der momentan erfolgreichsten spanischen Fernsehserien. Durch den großen Erfolg der Serie in ihrer Heimat beflügelt, sah man wohl die Zeit gekommen, einen abendfüllenden Kinofilm daraus zu machen, der stolze 118 Minuten lang ist. Natürlich ist es nicht möglich, die Darstellung aller Charaktere in der nötigen Tiefe zu präsentieren, wie es in den drei Staffeln der Serie möglich war. Für Zuschauer, die diese Serie aber gar nicht erst kennen, ist es aber auch nicht weiter von Belang, da es eine geschlossene Geschichte in sich ist. Der rote Faden der Story, schlägt zwar ab und an einige Kurven und Haken und verheddert sich zeitweilig in Schleifen und Knoten, lässt aber die Einfachheit des Großen und Ganzen leicht verfolgen.

Die Geschichte handelt in Spanien des 17. Jahrhundert, der sogenannten Goldenen "ra Spaniens.
Bei einem Treffen der Landesvertreter Frankreichs, Portugals, Englands und gar des Vatikans, bei König Philipp IV. in Madrid, arbeiten die Gäste an einer Verschwörung, um diesen zu stürzen und Spanien und seine Kolonialgebiete unter sich aufzuteilen. Doch da gibt es immer noch den Lehrer Gonzalo Montalvo (David Janer), der, wenn es darum geht die Unterdrückten, Leidtragenden oder den von ihm verehrten König zu beschützen, sich in vermummende Kleidung wirft, um als Roter Adler der Gerechtigkeit Genüge zu tun.

Sein etwas dümmlich erscheinender Diener Satur (Javier Gutierrez), besitzt aber die berühmt berüchtigte Bauernschläue, um mit Hilfe einiger königstreuen Gehilfen und dem falschen Priester Mateo (Antonio Molero),sich einer Miliz anzuschließen, die von Juan de Calatrava (Roberto Alamo) angeführt wird. Verbittert versuchen diese, im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Tross der Gegner aufzuhalten, während der Rote Adler versucht, den König aus feindlicher Gefangenschaft zu befreien.

Da die Serie in unseren Breitengraden nicht allzu sehr bekannt ist, und die geschichtlichen Hintergründe der Szenerie wahrscheinlich auch nicht für jeden sofort präsent sind, bleibt einem nur die Story als solche zu akzeptieren. Sie ist, natürlich abgesehen von einigen Rollen, vollkommen frei erfunden und im typischen fernsehfilmüblichen Jargon, vollkommen überzeichnet und reitet auf den Klischees, wie eine "Tatort"-Folge auf einem blinden Pony.

Das spiegelt sich unter anderem auch in den Kostümen wieder, die des Öfteren aussehen, als wären sie bei den Dreharbeiten von "Xena " Die Göttin des Feuers", entwendet worden. Auch wenn es wahrscheinlich historisch möglich gewesen wäre, ist der spanische Maskierte mit Ninja Gesichtsbedeckung und japanischem Schwert, mit dem Perücke tragenden, französischen König Ludwig XIV (Xavier Lafitte), nicht ganz in Einklang zu bringen. Genauso wenig, wie mit Beatriz (Martina Klein), die mit luftigem Seidengewand und Lederunterwäsche, aus der sie immer versteckte Messer zieht. Diese versucht ihren Vater zu befreien, der zufällig in der gleichen Zelle sitzt, wie der spanische König.

Alles in allem ist dieser Film, für all die, die die Serie nicht kennen und leidenschaftlich verfolgen, der Mühe nicht Wert. Auch wenn die Fotografie und Kameraführung einen hohen Maß an Qualität an den Tag legen, und auch der Sound in der deutschen Sprachversion von guter Qualität ist (spanische Produktionen haben die Lautstärke der Sprecher immer viel zu laut im Gegensatz zum Rest), reißen leider so flache Drehbücher wie dieses, den ansonsten stets aufsteigenden spanischen Film, um Jahrzehnte zurück. Diese Drehbücher verlangen nämlich auch, dass die Schauspieler, und seien sie auch noch so begnadet, in einer affektiert theatralischen Weise agieren müssen, die ihren Talenten nicht gerecht werden.

Als Extras gibt es einige Making Ofs, den deutschen und den original trailer, sowie Werbung für weitere DVDs. Über die Verpackung und Erscheinung kann nicht berichtet werden, da die DVD in einer Papierhülle kam. (pg)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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