We Love Lloret - Staffel 1

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Datum: 03.10.2012 | VÖ: 31.08.2012 | Herausgeber: Edel Germany GmbH | Kategorie: Serie

In Deutschland gibt es eine ständige Diskussion über Niveau und Anspruch im TV. Ob im Feuilleton oder im Büro, meist bilden sich hier zwei Lager. Das eine Lager, welches die Verdummung der Unterhaltungssendungen im Fernsehen anprangert und das andere Lager, welche darauf beharrt dass Unterhaltung nur eines tun muss: Unterhalten. Grundsätzlich haben beide recht. Es ist schade was so alles im TV erfolgreich ist, von Daily Soaps über Scripted Reality bis zu Pseudo-Dokumentations-Sendungen. Und "We love Lloret" ist ein bisschen von allem, was an der heutigen Fernsehlandschaft kritisiert wird. Und damit ein einfaches Opfer für Spott und Häme.

Es geht um acht Feierwütige Jugendliche aus dem Ruhrpott, denen Pro 7 den Sommer ihres Lebens verspricht. Ihnen wird eine Luxusvilla in Lloret gestellt. Und dafür müssen die vier Jungs und vier Mädels nur zwei Dinge tun: Sich durchgehend filmen lassen und ab und zu mal bei Llorets Partykönig Don Francis jobben. Was passiert wenn man acht jungen Leuten (das Casting stand zudem wohl unter dem Motto "Gut aussehen und schlichtes Gemüt") einen Party-Freifahrtsschein im Urlaubsparadies gibt, kann sich jeder denken. Flirten, saufen, tanzen vs. Kater, Eifersucht und Streit. Das alles ist wenig überraschend und auch nur bedingt unterhaltsam. Aber eben genau das, was die Zielgruppe erwartet wenn die Hauptfiguren der Sendung Beinamen wie "Flirt Queen", "Styling Queen", "Sexbombe" und "Sunnyboy" haben.

Im Gegensatz zu anderen Trash-TV Formaten funktioniert "We love Lloret" nicht als selbstironische Sendung (wie es bspw. "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" tut). Dafür nehmen sich die Kandidaten zu ernst und das ganze Setting wird wenig hinterfragt. Weiter als "Party? Geil" geht der Horizont dann nicht. Damit taugt die Sendung nicht einmal dazu, sich darüber aufzuregen oder sich fremdzuschämen (wie es erfolgreich bei "Bauer sucht Frau" klappt). Auf der anderen Seite funktioniert die Sendung aber für ihr Zielpublikum: Jene Jugendliche, denen die Kohle fehlt selbst so zu feiern. Jeder der selbst in eine der stereotypen Klassen passt, auf welchen die Sendung herum reitet. Der normale Zuschauer schaltet also ab bzw. lässt die DVD im Regal verstauben. Wer aber selbst mal einen Sommer auf Lloret mit seiner Clique feiern würde, kann sich hier Neid und Fernweh durchaus gekonnt ausleben.

Der Preis der DVD ist für 6 Folgen (270 Min. Laufzeit) dagegen arg happig geraten. Als Extra dann nur ein Musikvideo und den Ton nicht in Dolby 5.1 gibt ebenfalls Abzug. Fazit? Überflüssige Veröffentlichung, die Fans trotzdem Spass macht. (sc)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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