Oceans - Geheimnisvolle Tiefe

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Datum: 15.09.2012 | VÖ: 2008 | Herausgeber: BBC | Kategorie: Dokumentation

Oceans steht in in großen Lettern auf der Packung, die vor mir liegt. Darin befinden sich 2 DVDs: auf jeder sind vier Folgen der BBC II-Dokumention aus dem Jahr 2008.Unter der Leitung von Expeditionsleiter Paul Rose soll Verständnis für die Vorgänge in den Ozeanen, ihr globale Bedeutung in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft sowie über den aktuellen Zustand geschaffen werden. Mit im Team sind neben der Meeresbiologin Toonie Mahto und der Meeresarchäologin Lucy Blue auch der Umweltschützer und Enkel Jacques Cousteaus, Philippe Cousteau.

Schon der Trailer der ersten Folge macht mich stutzig, ich drücke auf Pause und prüfe, ob "Oceans" im Englischen das gleiche bedeutet wie bei uns. Tut es. Ich schaue mir also unter dem Titel "Weltmeere" jetzt eine Folge über das Nebenmeer Sea of Cortez vor der westlichen mexikanischen Küste an. Die Hoffnung, dass sich diese Beschränkung im Lauf der Folge oder gar der Serie ändern könnte, muss ich begraben:
So wird z.B. der Atlantik in der Karibik und der Pazifik an einem kleinen Stück ostafrikanischer Küste erforscht.
Wobei "erforschen" für das, was da passiert, sehr hochgegriffen ist. Unter künstlicher Dramatik und dauernden Hinweisen auf die Gefahr wird so beispielsweise ein Höhlentauchgang durchgeführt, bei dem die beiden Taucher an bereits verlegten Seilen entlang schwimmen.
Ein andermal erzählt uns der Sprecher, dass nur der durch tausendfache Tauchgänge sehr erfahrene Paul diesen Tauchgang wagen könne. Nun, die Kameraleute können es offenbar auch...

Häufig besucht unser Team einfach andere Leute, die wirklich was getan haben und lässt uns daran teilhaben. Seltene Meeresbewohner filmen sie gerne, sind aber unter ständigem Zeitdruck. So haben sie für Filmaufnahmen vom Sechskiemenhai im Mittelmeer exakt zwei Nächte zur Verfügung. Das nenne ich doch mal echte Grundlagenforschung!
Nicht besser sieht es bei der Meeresarchäologie aus: Mit Lucy tauchen wir zu ein paar Amphoren aus einem untergegangenen Handelsschiff. Ein bestens bekannter Ort, mit Bojen markiert und durch Unterwasserkameras überwacht. Ich freue mich.

Nebenbei sehen wir in Zwischensequenzen Paul joggen, das Team beim brotbacken am Strand oder wie Toonie eine verlorene Zahnfüllung provisorisch ersetzt wird. Verlorene Zeit für die, die eine Dokumentation über die Weltmeere sehen wollen.
Positiv sind für mich vor allem viele schöne Aufnahmen, auch wenn sie wenig neues zeigen.

Oceans wird den hohen Erwartungen, die ich an eine BBC-Dokumentation stelle, in keiner Weise gerecht. Schon bei der dritten Folge geht mir die reißerische Art, Dramatik zu erzeugen, gewaltig auf die Nerven, die minutenlangen Trailer mit immer den gleichen Bildern und Texten und die Vorschau auf die aktuelle Sendung langweilen mich und ich spule vor und den sechsten Teil schaue ich mir erst gar nicht mehr an.
Der Eindruck entsteht, dass hier ein beliebig zusammengewürfeltes Team schnell mal um die Welt geschickt wurde, um auf den Rettet-die-Weltmeere-Zug aufzuspringen. (hva)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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