Als Pilotfilm einer nicht realisierten Serie, wurde "The Questor Tapes " Ein Computer wird gejagt" im Jahr 1974 produziert. Zeitlich ist das Projekt zwischen den Serien "Raumschiff Enterprise" sowie "Raumschiff Enterprise " Das nächste Jahrhundert" einzuordnen. Gene Roddenberrys Wurzeln und Ideen hierfür liegen dabei in der Originalserie mit den beliebten Charakteren wie Captain Kirk oder Mr. Spock. Dieses Flair spiegelt sich in "The Questor Tapes" wider. Doch man bemerkt auch den innovativen Umschwung, der damals in Form einer Serie bedauerlicherweise keine Veröffentlichung fand. Vielleicht war es noch zu früh und die Zeit einer neuen Generation, wie die Nachfolgeserie der Enterprise-Saga treffend betitelt wurde, war noch nicht gekommen. Zweifelsohne war es aber auch schlau noch ein paar Jahre zu warten und die damit neuen technischen Möglichkeiten für sich zu nutzen. Was früher "Handarbeit" war und jede Menge körperliche Leistung abverlangte, konnte später dank Computertechnik und verbesserter Hilfsmittel verblüffender, fließender und auch realistischer dargestellt werden. Nichts desto trotz war "The Questor Tapes" ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ohne jeden Zweifel ist Questor das Vorbild für den Androiden Data gewesen. Sogar ein menschliches Aussehen wurde ihm verliehen. Parallelen könnte man spekulativ auch zu der erfolgreichen "Terminator-Reihe" ziehen. Nicht nur das Verhalten, auch die Dialoge erinnern hin und wieder daran.

Die Geschichte beginnt damit, dass Wissenschaftler versuchen, den Androiden Questor funktionsfähig zu machen und ihn damit "zum Leben zu erwecken". Doch die Versuche misslingen. Unerwartet aktiviert sich Questor von selbst und macht sich gemeinsam mit dem Wissenschaftler Jerry Robinson auf die Suche nach seinem Schöpfer Vaslovic. Er will dem Sinn seiner Schöpfung auf den Grund gehen. Es ist die Geschichte einer großen Freundschaft, die über alle menschliche Bosheit siegt. Vor allem das Ende schreit geradezu nach einer Fortsetzung. Schade, dass hier nicht weitergemacht wurde.

Mit viel Witz, innovativen Ideen und Feinfühligkeit wird der Zuschauer durch den Film geführt. Die Story ist spannend und kurzweilig. Außerdem beinhaltet sie eine wichtige, zeitlose Botschaft mit ernsthaftem ethischem Hintergrund. Die deutsche Synchronarbeit ist hervorragend. Die Stimmen passen perfekt zu den Darstellern. Auch die Klangfarbe ist den Situationen genau angepasst. Das Bildmaterial wurde für diese Veröffentlichung bedauerlicherweise nicht digital bearbeitet. Es sind kleinere Störungen und ein dezentes Rauschen wahrnehmbar. Die Tonqualität ist gut. Sprache und Musik sind in der Lautstärke im Einklang. Die Gestaltung des Hauptmenüs ist in Ordnung, hätte aber noch ein wenig übersichtlicher gestaltet werden können. Die Extras können sich jedoch sehen lassen. Eine Bilderschau, der deutsche Vorspann sowie ein umfangreiches, informatives Booklet komplettieren das positive Erscheinungsbild! Weiterhin kann man sich einige Trailer zu anderen Filmen anschauen. Sogar die englische Tonspur ist verfügbar. Abschließend kann man sagen, dass die Veröffentlichung bis auf die Tatsache, dass keine digitale Bearbeitung vorgenommen wurde, sehr gut gelungen ist! Damit können hier fabelhafte 9 von 10 Punkten vergeben werden! Absolut sehenswert mit Fortsetzungspotential und Platz für eigene kreative Ideen. (sl)

Wertung: (9 von 10 Punkten)