Das französische Frühstück

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Datum: 28.08.2008 | VÖ: 22.08.2008 | Herausgeber: WVG Medien | Kategorie: Film

Heute möchte ich etwas genauer auf den Film "Das französische Frühstück" eingehen. Leider fehlen mir hierzu einige Fakten. Selbst ausführliche Recherchen konnten mir keine Klarheit verschaffen. Deshalb kann ich an dieser Stelle nur vermuten, dass es sich bei "Das französische Frühstück" um einen Soft-Porno handelt. Darauf weisen mehrere Faktoren hin. Beispielsweise die Spielzeit des Hauptfilms, die mit 68 Minuten nicht sehr lang ist. Das lässt nämlich die Vermutung aufkommen, dass viel geschnitten wurde. In "Das Französische Frühstück" sieht man zudem verhältnismäßig viele detaillierte Aufnahmen, die schon hart an der Grenze zur Pornographie sind. Auch die schnellen Schnitte und manche Szenen, bei denen man den Eindruck hat, dass irgendetwas fehlt, lassen darauf schließen, dass etwas geschnitten wurde. Außerdem hat unter dem Pseudonym "Bert Haid" Jürgen Enz bei diesem Film Regie geführt. Enz hat auch andere Pornofilme in seiner Filmographie vorzuweisen. Auch die drei Hauptdarstellerinnen sind allesamt dem Porno-Genre zuzuordnen.

Schon zu Beginn merkt man, dass "Das französische Frühstück" etwas niveauvoller aufgebaut ist, als die vielen anderen Sexfilme, die man so kennt. Das liegt sicherlich an dem Produktionsjahr 1984. In jener Zeit war man vom Klamauk-Sexfilm fast vollkommen abgekommen. Außerdem hat sicherlich der französische Einfluss etwas damit zu tun, da es sich hierbei um eine Koproduktion zwischen Österreich (Commerzfilm, Wien) und Frankreich (Pierrefilm, Paris) handelt. Nach einem Siegmund Freud Zitat und einem Rechtschreibfehler, beginnt der Film. Ein Off-Sprecher leitet ihn ein und stellt die drei Mädchen Annabella, Marianne und Susanne vor. Die drei Episoden, in die der Film unterteilt ist, erzählen von den drei oben genannten Mädchen. Nach Aussagen des Off-Sprechers wurden die Geschichten nach authentischen Berichten nachgespielt und erzählen die Anfänge dreier Filmkarrieren von drei unterschiedlichen Mädchen, die alle mehr oder weniger von der Straße kommen.

Die erste Geschichte handelt von der 16-Järhigen Annabella (Dorle Buchner), die nach einer Schlägerei mit einer fülligeren Dame auf dem Fischmarkt in Hamburg von einem Filmproduzenten entdeckt wird. Erst tritt sie nur in Peepshows auf, doch durch Liebesdienste am Filmproduzenten kommt sie zu ihrer ersten Hauptrolle. Die zweite Geschichte dreht sich um die Studentin Marianne (Ursula Gausmann), die sich im Bordell etwas dazu verdient. Dort kommt sie mit dem angehenden Schauspieler Peter ins Gespräch. Sie verlieben sich ineinander und beschließen innerhalb kürzester Zeit zu heiraten. Bei einem heißen Ausflug ins Freie entdeckt Marianne, dass ihre Liebesakte heimlich von Filmteams mitgefilmt wurden. Dadurch, dass Peter sie hintergangen hat, wurden sämtliche Zukunftspläne zunichte gemacht. Der Sexfilm, der gedreht wurde, war dafür der Beginn ihrer Filmkarriere. In der dritten Episode geht es um Susanne (Christine Black), die in einem Bahnhofsviertel aufgewachsen ist. Der Fotograf Rolf hat sie entdeckt um mit ihr aufreizende Fotos zu schießen. Durch ihn bekommt sie die Möglichkeit, Liebesdienste bei einem berühmten Schauspieler anzubieten. Sie verliebt sich in den Schauspieler, der sexuelle Hemmungen gegenüber so ein junges Mädchen hat. Nach zahlreichen Versuchen schafft sie es, ihn zu enthemmen. Eine unvergessliche Liebesnacht ist die Folge. Am nächsten Tag wacht sie alleine auf. Neben ihr liegt ein Abschiedsbrief.

"Das französische Frühstück", der in Frankreich unter dem Namen "Lolita" veröffentlicht wurde, ist für einen Sexfilm erstaunlich unterhaltsam. Großartige Handlungsstränge darf man hier natürlich nicht erwarten, aber die Mischung aus Inhalt und prickelnden, manchmal auch wilden Sexszenen ist gut gelungen. Das Flair der 80er Jahre bringt angenehme Abwechslung in das Sehvergnügen, dafür bekommt man immer wieder zu sehen, dass das Filmbudget seine Grenzen Hatte. So ist beispielsweise ein Titelblatt, das in der ersten Episode eingeblendet wird, ohne Zweifel eine Fernsehzeitschrift auf das ein bedrucktes Stück Papier gelegt wurde, mit der Schlagzeile, die für diesen Film relevant ist ("Filmproduzent heiratet Rockermädchen!"). Wie schon im Freud Zitat zu Beginn, findet man auch hier wieder einen Rechtschreibfehler.

Unterm Strich kann man sagen, dass es sich hierbei um einen sehr interessanten Film handelt, der ganz klare Schwächen vorzuweisen hat, aber trotzdem erfreulich unterhaltsam ist. "Deftig" geht es hier nicht zu, dafür etwas dezenter und erotischer.

Die DVD zu diesem Film kann sich wieder sehen lassen. Neben einer ansprechenden Optik findet man wieder ein ausklappbares Beiblatt zu der "Erotik Classics" Reihe. Außerdem ist mit einer ausführlichen Trailershow wieder für ein angenehmes Maß an Bonusmaterial gesorgt. (sk)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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