"World's Finest", so nennt der Comic-Verlag DC die Partner-Geschichten seiner beiden erfolgreichsten Helden Superman und Batman. Erst gab es nur unregelmäßige Aufeinandertreffen, später eine eigene Comic-Serie und um die Marketingmaschinerie nicht drosseln zu müssen, auch immer wieder mal einen Animationsfilm mit gleich beiden Helden.
"Apokalypse" ist ein wenig Superman-lastig aufgebaut, dreht es sich doch um eine Besucherin von Krypton: eines Nachts schlägt ein Komet im Hafen von Gotham City ein und als Batman das gefallene Objekt untersucht, zeigt sich eine Art Mini-Raumschiff oder Rettungskapsel, leider ohne Passagier. Dieser ist schon vor Batmans Ankunft entkommen und macht nun Gotham unsicher. Es handelt sich um eine junge blonde Dame, die völlig verstört durch die nächtliche Großstadt irrt und besonders stark zu sein scheint. Auf einmal schießt sie auch noch Hitzestrahlen aus den Augen und beginnt zu schweben. Das klingt nicht unbekannt und schnell ist auch Superman zur Stelle. Er kann mit der Unbekannten kommunizieren und erklärt dem stark angesäuerten Batman, dass es sich um Supermans eigene Cousine Kara handelt, die ebenfalls den Untergang Kryptons dank einer Rettungskapsel überlebt hat. Batman bleibt skeptisch, denn er glaubt nicht an Zufälle, Superman jedoch ist von seiner Erleichterung, einen Blutsverwandten gefunden zu haben, voller Beschützerinstinkt und will Kara schnell in die menschliche Gesellschaft integrieren.
So einfach kommt die junge Dame aber nicht davon. Batman überzeugt Superman mit Wonder Womans Hilfe, dass Kara unbedingt trainiert werden muss, um mit ihren Kräften (die Kryptonier erst entwickeln, wenn sie der Sonne unseres Sonnensystems ausgesetzt werden) niemandem zu schaden und somit wird Kara auf die Amazoneninsel geschickt, um dort zu trainieren.
Die Ankunft Karas auf der Erde ist aber nicht nur Superman und Batman aufgefallen. Darkseid, der erbarmungslose Herrscher über das dystopische Apokolips sucht eine Anführerin für seine Furien und Kara, die so jung und noch ungezügelt all das Potential einer Kryptonierin mit sich bringt, ist genau was er sucht. Er entführt Kara und Superman, Batman und Wonder Woman sehen sich einem ihrer mächtigsten Gegner einmal mehr gegenüber und Hilfe in dieser Mission können sie nur in einer verschlafenen Vorstadtsiedlung finden.

Technisch gesehen ist dieser Animationsfilm eine mindestens solide Arbeit. Hypermoderne Computereffekte kommen nicht zum Einsatz, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Viel eher tut dies der leicht holprige und mitunter sehr tiefenarme Plot. Einige Entwicklungen sind nicht wirklich nachvollziehbar, müssen aber im Sinne des Plots stattfinden und werden daher recht rasch abgehandelt. Kara selbst ist zwar die eigentlich Hauptfigur, bleibt aber sehr oberflächlich entwickelt und macht es dem Zuschauer schwer, sie als vollwertige Persönlichkeit wahrzunehmen. Superman ist ebenfalls etwas flach gehalten. Einzig Batman und Wonder Woman holen aus den Anteilen, die sie haben etwas wirklich Greifbares heraus.
In Sachen Action gibt sich der Film große Mühe, es gibt auch in der Mitte eine nett anzusehende Schlacht diverser Doomsday-Klone gegen die Amazonen und unsere Superhelden, aber wirklich zünden kann eigentlich nur der Finale Kampf der beiden Kryptonier gegen Darkseid. Dieses Gefecht ist das klare Highlight des Films, der sonst nur nette Szenen zu bieten hat und aufgrund seines Fokus auf die Kryptonier und Apokolips wenig Spielraum für Batman lässt, der leider einfach zu kurz kommt.
Fans der JLA " oder der Trinity " werden "Apocalypse" mögen. Batman-Freunde sollten sich nach anderem Material umsehen. (mp)

Wertung: (4 von 10 Punkten)