Tarzan ist ein Baby, als ein Waise wird. Er wird im Dschungel, in dem er mit seinen Eltern lebte, von Gorillas adoptiert und wächst als ein solcher auf. Aber er hat immer damit zu kämpfen, dass er anders aussieht und auch sich anders verhält, als die anderen Gorillas in der gruppe. Unterstützung findet er bei seiner Ziehmutter und seinen beiden Freunden, einem Gorillamädchen und einem Elefanten. Mit ihnen erlebt er viele Abenteuer im Dschungel und hat sehr viel Spaß.

Als eines Tages Menschen auf der Insel landen, auf der Tarzan mit seiner Affenfamilie lebt, entdeckt er, dass es noch andere gibt wie ihn. Eine der Menschen interessiert ihn besonders: Jane. Sie bringt ihm das Sprechen bei und erzählt ihm von London. Sie will ihn mitnehmen in seine eigentliche Heimat. Doch zunächst muss sich Tarzan um seine Affenfamilie kümmern, denn diese wird bedroht.

"Tarzan" macht als Film einen etwas anderen Eindruck als andere Disney-Filme. War es bisher Tradition, dass es auf der einen Seite die ernsthaften Hauptfiguren gab, denen vielleicht mal etwas komisches passierte. Aber in der meisten Zeit sind sie dafür verantwortlich, dass die Geschichte vorangetrieben wird und es zu der moralischen Aussage kommt, die es in jedem Disneyfilm gibt. Und auf der anderen Seite sind da die kleinen, witzigen Nebenfiguren, die den ganzen Film auflockern. Sie sind tollpatschig, haben flotte Sprüche drauf und sind manchmal auch streitlustig " doch dabei nie gemein oder bösartig. Sie verleihen dem Film den nötigen Charme und Drive.

Doch bei Tarzan ist das etwas anders. Hier gibt es natürlich auch die witzigen Nebenfiguren wie den nervösen Elefanten Tantor oder das freche Gorillamädchen Terk. Aber auch der Held Tarzan selbst und ebenso seine Liebe Jane haben sehr komische Züge. Sie sind beide ebenfalls tollpatschig und urkomisch. Generell ist der ganze Film eher wie eine Komödie angelegt und hat nicht ganz so viele dramatische oder moralische Elemente. Disney hat hier das Pathos etwas zurückgefahren, was sehr angenehm ist.

Vor allem kleineren Kindern dürfte dies Freude bereiten. Hier geht es um witzige kleinere Geschichten und die große ganze Geschichte tritt dabei etwas in den Hintergrund. Doch was hingegen mit kleineren Kindern schwierig werden könnte, ist die bislang härteste Todesszene, die ich bei Bambi je gesehen habe. Dagegen ist Bambi ein Kindergarten, denn dort sieht man nicht direkt, wie Bambis Mutter erschossen wird. Ohne hier viel Spoilern zu wollen, aber bei der Szene, die ich meine, hat sogar mir der Atem gestockt.

Besonders schön ist die Musik des Filmes. Sie wurde von Phil Collins geschrieben und auch gesungen. Er hat auch die deutschen Songs selbst eingesungen und man muss zugestehen, dass er das nicht einmal schlecht gemacht hat. Man erkennt kaum, dass hier ein Engländer singt.

Die Blueray selbst ist wenig spektakulär, denn sie ist keine Special Edition. Daher kommt sie nicht einmal in einem Pappschuber daher. Auch das Bonusmaterial ist eher Durchschnitt bis ein bisschen dürftig. Schade ist das allemal, da Tarzan nun schon älter ist und man es nicht einfach so auf den Markt hätte schmeißen müssen. Man hätte sich zeit nehmen können, und die Blueray mit schönem Bonusmaterial ausstatten können. Dass Disney normalerweise drauf hat, wissen wir von anderen Veröffentlichungen.

Alles in allem ist Tarzan ein netter, unterhaltsamer Disneyfilm, der es aber wohl nicht in die Klassiker-Abteilung aus dem Hause Disney schaffen wird. Dafür ist er zu belanglos. (sak)

Wertung: (5 von 10 Punkten)