100.000 Dollar Belohnung

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Datum: 29.07.2012 | VÖ: 20.07.2012 | Herausgeber: Pidax | Kategorie: Film

Wer glaubt, Krimihandlungen seien sich alle ähnlich und vorhersehbar, wird mit dieser Produktion eine echte Überraschung erleben! "100.000 Dollar Belohnung" aus dem Jahr 1961 ist ein Film, bei dem man bis zuletzt keinen der Darsteller durchschauen kann! Das Ende kommt unerwartet und verblüfft den Zuschauer mit gekonnter Raffinesse.

Alle Begebenheiten finden fast nur an einem einzigen Ort statt. Dieser ist das Haus eines mysteriösen, wohlhabenden Ehepaars, welches von heute auf morgen zu unerklärlichem Reichtum gekommen ist. Sie laden Gäste zu großen Gesellschaften ein, tätigen mehrere Anschaffungen und beschäftigen Personal für ihr eigenes Wohlergehen. Doch diese Bediensteten sind allesamt mit Gefängnis- und Vorstrafen belastet. Ein Zufall? Als die Polizei der Sache nachgeht, verstricken sich alle immer mehr in Widersprüche und Lügen. Was hat ein Bankraub damit zutun? Wem kann man noch trauen? Wer sind die wahren Gauner? Es ist eine Geschichte mit einer brillanten Mischung aus Korruption und Genialität, die man anfangs auf keinen Fall erwarten würde.

Als Zuschauer darf man sich keinesfalls vom ersten Eindruck dieser DVD täuschen lassen! Das Cover zeigt farbige Bilder, somit erwartet man auch einen kolorierten Film. Dieser liegt jedoch ausschließlich in schwarz/weiß vor. Das schadet ihm zwar nicht im Geringsten, jedoch waren die Erwartungen anders. Des Weiteren beginnt der Film ohne Einleitung mit einer hohen Helligkeit und wenigen Kontrasten, was sich jedoch nach einigen Sekunden von selbst gibt. Die ersten vier Minuten hört man nur Musik im Hintergrund und die Konzentration wird voll und ganz auf die Geschehnisse gelenkt. Erst dann erscheint der Filmtitel. Der Aufbau der Kulisse und die Bewegungen und Raumwechsel der Darsteller gleichen einer Aufführung auf einer Theaterbühne. Anfangs wirkt das etwas plump, doch man gewöhnt sich schnell an den Stil. Hier kann man sagen: weniger ist mehr! Es wurde viel mehr Energie und Kreativität in die Handlung gesteckt, wodurch sich dieser Krimi von anderen abhebt. Auffällig ist auch, dass er vom Umgangston und ebenso dem Umgang miteinander ziemlich rau erscheint. Man scheut sich nicht vor offenen Drohungen und auch entsprechenden Taten. Die Bezeichnung Kriminalkomödie ist daher etwas unpassend. Lediglich das Ende deutet darauf hin. Auch wenn es zwischenzeitlich ein paar langatmige Sequenzen gibt, so ist die Story in sich sehr stimmig! Hier ist niemand der, der er scheint und doch haben sie alle etwas gemeinsam: sie wollen die 100.000 Dollar Belohnung!

Die Bildqualität ist dem Alter entsprechend gut. Jedoch könnte der Ton ein wenig besser sein. Dieser weist ein permanentes Rauschen im Hintergrund auf. Die Hülle beinhaltet ein Wendecover, um das störende FSK-Logo auf der Vorderseite verschwinden zu lassen. Die 80 Minuten Spielzeit sind angemessen für diesen Spielfilm. Die Schauspieler der damaligen Zeit, wie Inge Langen, Helmut Schneider und Lis Verhoeven gestalten die Handlung spannend und abwechslungsreich! Auch das Hauptmenü wurde ansprechend und übersichtlich gestaltet. Extras findet man keine, was hier aber durchaus verständlich ist. Abstriche gibt es neben kleineren Schwächen bezüglich des Tempos lediglich in der Qualität des vorliegenden Filmmaterials. Ein Versuch der digitalen Bearbeitung wäre schön gewesen! Ansonsten ein wirklich sehenswerter Film, der nicht mehr ganz zeitgemäß aber dennoch spannend ist! (sl)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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