Großer Adler - Häuptling der Cheyenne

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Datum: 10.07.2012 | VÖ: 15.06.2012 | Herausgeber: Pidax | Kategorie: Serie

Indianergeschichten erfreuten sich hierzulande zweitweise enormer Beliebtheit. Während die Verfilmungen der Klassiker von Karl May immer noch häufig im Fernsehen zu sehen sind, geriet eine andere Serie mehr oder minder in Vergessenheit: "Großer Adler " Häuptling der Cheyenne". Gedreht wurden die Episoden in den Jahren 1955 und 1956 in den USA. Fans des Formats können sich nun über die Veröffentlichung auf DVD freuen.

Der Häuptling der Cheyenne-Indianer, "großer Adler" genannt, hat es gerne friedlich, arbeitet daher auch mit den weißen Männern in seiner Umgebung zusammen und ist auch Angehörigen anderer Stämme durchaus wohl gesonnen. Sein Adoptivsohn Keena ist ein aufgeweckter Junge und soll später in seine Fußstapfen treten. Vorher muss er aber erst einige Abenteuer bestehen. So rettet er einem fremden Indianer das Leben und schließt mit ihm Blutsbrüderschaft, doch kurz darauf muss er erfahren, dass dieser im Verdacht steht, denn weißen Männern einer nahe gelegenen Siedlung ein Pferd gestohlen zu haben. Obwohl er noch ein Kind ist, tut Keena alles, um seinem Blutsbruder zu helfen. Doch dies ist nur das erste von vielen Erlebnissen des Jungen, und auch auf "großer Adler" warten einige Herausforderungen " wie gut dass er auf die Hilfe von Morgenröte, die Tochter des etwas schrulligen Geschichtenerzählers Smokey Joe setzen kann.

"Großer Adler " Häuptling der Cheyenne" war die erste amerikanische Westernserie, die die Perspektive der Indianer einnahm " oder vielmehr das, was sich der Durchschnittsamerikaner der 1950er Jahre darunter vorstellt. Die Grundidee ist nicht einmal schlecht, die Umsetzung jedoch gewöhnungsbedürftig, denn die Erzählstimme, die vor allem am Anfang und Ende der einzelnen Episoden zu hören ist, klingt manchmal eher wie der Sprecher in einer Dokumentation, und am Ende scheint der moralische Zeigefinger unvermeidlich. Hinzu kommt, dass man sich bei den Kostümen wohl nicht allzu viel Mühe gegeben hat, denn die Indianer wirken durchweg verkleidet. Zudem wirken manche Handlungen einfach nicht plausibel, etwa wenn ein Pferd geradezu zirkusreif dressiert wird " ob echte Indianer dergleichen tun würden, ist wohl mehr als fraglich. Unterhaltsam ist "Großer Adler" dennoch, zumindest wenn man sich darauf einlässt, das Ganze mit einem gewissen Humor zu betrachten.

Positiv fällt bei "Großer Adler " Häuptling der Cheyenne" die Produktgestaltung auf. Die Bildqualität ist für eine Schwarz-Weiß-Serie aus dem 1950er Jahren ordentlich, zudem sind auch ein Interview mit dem Hauptdarsteller Keith Larsen und ein schön gestaltetes Booklet mit Hintergrundinformationen enthalten. Genre-Liebhaber sollten jedoch überlegen, ob sie sich mit einer gewissen Moralinsäure und Defiziten bezüglich der Glaubwürdigkeit abfinden können. Liebhabern der Serie sei hingegen gesagt, dass Pidax sich bei dieser Veröffentlichung wirklich Mühe gegeben hat " für diese Gruppe lohnt sich der Kauf gewiss. (ck)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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