Authentisch, düster und fesselnd…So wird "Der Kreuzmörder" beworben und verspricht uns einen Blick durch die Augen eines eiskalten Serienkillers. Dieser Okkultismus-Thriller ist nervenzerfetzend und Regisseur Rafael Lara hat ein glückliches Händchen bei der Inszenierung dieses Streifens bewiesen. Mit "Der Kreuzmörder" beweist Lara, dass Mexiko den großen Produktionen Hollywoods in nichts nachsteht.

In der Geschichte geht es um den jungen Vincent (Guillermo Iván) der seine traumatischen Kindheitserlebnisse in grausamen Morden an jungen Frauen verarbeitet. Denn damals wurde der Junge von einem Priester sexuell missbraucht. Doch dies ist nicht der einzige "Grund" warum Vincent zum Serienmörder mutierte. Wie so oft spielt auch die Mutter eine mehr als wichtige Rolle. Diese lebt streng religiös und hat ihren Sohn für das auch noch so kleinste Vergehen gegen ihre Regeln bestraft. Das verursachte einen starken Knacks in der Seele ihres Sohnes und hat seine Sicht auf Frauen entscheidend verändert. Im Erwachsenenalter ist Vincent nicht in der Lage seine Emotionen und die inneren, dämonischen Stimmen unter Kontrolle zu halten. Somit vergreift er sich an jungen Frauen die in sein Beuteschema fallen und foltert, vergewaltigt und tötet diese anschließend.

In dieser komplexen Rolle beweist Iván sein schauspielerisches Können und lässt den durch Traumata geprägten Serienkiller überzeugend rüberkommen. Das ein oder andere Mal dürfte man sich sogar an den "besten" aller Psychokiller erinnert fühlen: Christian Bale als Patrick Bateman in "American Psycho".

Mit "Der Kreuzmörder" ist Regisseur Rafael Lara ein überzeugendes Bild eines Psychokillers gelungen, und gleichzeitig gelingt es ihm auf spannende Weise den Zuschauer mit auf eine tiefgreifende Reise in dessen Inneres mitzunehmen. Der Zuschauer wird durch interessante Kameraaufnahmen, den hohen Dramaanteil und nicht zuletzt auch durch die harten Szenen für 90 fesselnde Minuten gefangen genommen. (js)

Wertung: (8 von 10 Punkten)