Philipp Weber - Honeymoon Massaker

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 04.07.2012 | VÖ: 27.03.2009 | Herausgeber: einLächeln | Kategorie: Kabarett & Komik

Grundsätzlicher Natur und mit sehr spitzer Zunge vorgetragen sind die Themen aus Philipp Webers Programm "Honeymoon Massaker". Der gelernte Biologe versucht gar nicht erst, Fettnäpfchen zu umgehen. Im Gegenteil: sie werden zielgenau angesteuert und konsequent ausgeschlachtet. In insgesamt 17 Themenstücken filettiert Weber die Kleingeistigkeit der Deutschen, deren Existenz- und Fremdenängste, deren vermeintlich stolzes Kulturgut, deren Wunsch nach Familie und Gemeinschaft bei gleichzeitig aktivem Komplex der Abgrenzung.

Besonders beeindruckt Weber mit seinem Sinn für Treffsicherheit. Ob dies nun die Angst des Aussterbens betrifft, oder die ewige Panik vor der Rente (und dem Leben danach). Kein potentielles Angstschweiß-Thema wird ausgelassen, und meist trifft Weber die richtigen Worte wenn es darum geht, den gestreckten Zeigefinger der Gesellschaft wieder zurück auf jeden Einzelnen zu biegen.

Da werden Themen in Fettnäpfchen sauber durchgewaschen, immer mit Charme und stets mit dieser gewissen spitzbübischen Attitüde, die Weber auf der Kabarettbühne so empfehlenswert macht. Es wird wirklich jeder Lachmuskel in Anspruch genommen. Vorausgesetzt, man ist dazu fähig auch mal die Persiflage des eigenen Spiegelbildes zu ertragen.

"Honeymoon Massaker" hält, was der Titel verspricht. Weber beweist hier sein großes Talent zum Kabarett und findet irgendwie immer die richtige Balance. Ernste Knoten werden durch seine flapsige Art zwar im Ton entschärft, nicht jedoch in der Schärfe ihrer Inhalte, und genau das macht gutes Kabarett aus.

Eine klare Kaufempfehlung für das "Honeymoon Massaker" von Philipp Weber, mit dem einhergehenden Wunsch nach mehr. Viel mehr! (np)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.