Meist widmete sich der Regisseur Sönke Wortmann eher den großen Ereignissen aus der Welt des Fußball: "Das Wunder von Bern" behandelte die Weltmeisterschaft von 1954, in "Deutschland - Ein Sommermärchen" begleitete er die WM 2009 mit der Kamera. Mit "Freunde für immer - Das Leben ist rund" begibt er sich hingegen in die von der Öffentlichkeit weitestgehend unbeachteten Niederungen der Fußballwelt - die Freizeitliga. Sieben Männer, die sich dennoch "Elf Freunde" nennen stehen jeden Sonntag auf dem Platz, unermüdlich, und das vor allem, weil der Fußball sie seit Kindertagen verbindet: Sie begannen gemeinsam in der F-Jugend und lassen sich auch von Niederlagen nicht aufhalten - und das obwohl sie in der "Bunten Liga" in den vergangenen Jahren stets den letzten Platz belegten. Gerade, als sie kurz vor dem 500. Spiel stehen und die Chance haben, endlich einmal vorletzter zu werden, möchten die Männer den Fußball an den Nagel hängen - alle bis auf Axel, der sich zur Not nach dem Rückflug von New York im Taxi umzieht, um rechtzeitig auf dem Platz zu stehen. Unerwartete Unterstützung dabei, die Mannschaft wieder zusammen zu bekommen, erhält er ausgerechnet von den Partnerinnen der Teamkollegen, die sich zwar gewünscht hatten, dass diese mit dem Fußball aufhören, dann aber feststellen müssen, dass es doch ganz angenehm ist, wenn die Kerle ab und an auf dem Platz sind, anstatt ihnen auf die Nerven zu fallen. Außerdem warten große Aufgaben auf die "Elf Freunde" - erst gilt es dem vorletzten Platz zu erringen, dann steht ein Freundschaftsspiel gegen die "Happy Kickers" aus Holland an, und nicht zuletzt möchten sie sich in der nächsten Saison endlich einmal am anderen Ende der Tabelle wiederfinden.

Große Ereignisse wie in "Das Wunder von Bern" und hochkarätige Spielszenen wie in "Deutschland - Ein Sommermärchen" bekommt der Zuschauer bei "Freunde fürs Leben - Das Leben ist rund" zwar nicht zu sehen, dafür aber die enorme Leidenschaft zu spüren, die der Fußball in manchen auslösen kann und vor allem dessen verbindende Kraft, denn so unterschiedlich wie die Lebensentwürfe der sieben Freizeitkicker aussehen ist fraglich, ob ihre Freundschaft auch Bestand hätte, wenn sie nicht Woche für Woche als Mannschaft auf dem Platz stünden. Sönke Wortmanns Fußball-Serie ist angenehm leicht, unterhaltsam und mitreißend und zeigt, dass die Spiele in einer Freizeitliga vielleicht nicht schön anzusehen sind, aber mit reichlich Herzblut ausgetragen werden.

Zu drei Folgen von "Freunde für immer - Das Leben ist rund" ist ein Audiokommentar von Regisseur Sönke Wortmann und dem Head-Autor Heinrich Hadding enthalten, weitere Extras sind leider nicht vorhanden. Das tut dem Unterhaltungswert der Serie freilich keinen Abbruch - Fußballfans werden sicher ihre helle Freude daran haben. (ck)

Wertung: (7 von 10 Punkten)