Betrachtet man sich die Romanfortsetzungen der bekannten Star-Trek-Serien, so stellt man fest, dass sie alle ihre Eigenheiten haben. "Titan" sucht wie einst "Voyager" nach dem Phänomen der Woche, "Enterprise" tritt immer noch auf der Stelle, "Next Generation" wusste anfangs nicht so recht, wo es hinsollte und besann sich auf die Borg. "Deep Space Nine" tanzt wieder einmal aus der Reihe, denn nur hier gab es einen größeren Handlungsbogen der zehn Romane lang konsequent durchgezogen wurde (mit dem Garak-Roman sogar elf).

Mit "Einheit" findet dieser Handlungsbogen nun einen vorläufigen Abschluss. Die USS Defiant kehrt nach ihrer "Mission Gamma" mit den beiden Verschollenen Jake Sisko und Kai Opaka zur Station zurück. Dort herrscht angesichts der Parasiten-Krise helle Aufregung, da eine Invasion der Föderation, Bajors und Trill befürchtet wird. Verzweifelt versucht der nach der Konfrontation mit seiner tot geglaubten und assimilierten Frau angeschlagene Commander Vaughn, die Parasiten auf Bajor auszumachen. Und Kassidy Yates erwartet die Geburt ihres Kindes, des Zweitgeborenen des Abgesandten.

Wie zu erwarten war, überschlagen sich die Ereignisse im letzten Band der "achten Staffel". Dass dennoch die persönlichen Entwicklungen weitererzählt werden, ist Autorin S.D. Perry, die auch den einleitenden Zweiteiler der Staffel verfasste, sehr hoch anzurechnen. Sowohl der Andorianer-Strang als auch Quark und Ro fügen sich harmonisch in das größere Ganze ein. Wie beim Finale einer DS9-Staffel üblich, dürfen alle Haupt- und Nebenfiguren noch einmal auftreten. So gibt es auch ein Wiedersehen mit Rom, Leeta, Chief O’Brien und seiner Familie sowie Vedek Yevir, Gul Macet und Admiral Akaar. Und auch Benjamin Sisko, der auch auf dem Cover abgebildet wurde, spielt am Ende der Staffel eine Rolle.

Optisch fällt an diesem Buch auf, dass Cross Cult ein anderes Cover als die US-Version verwendet; das war bei DS9 bisher eher die Ausnahme. Martin Frei hat hier wieder einmal hervorragende Arbeit geleistet, das deutsche Cover ist deutlich hübscher als das Original. Auf dem Buchrücken endet das fortlaufende Motiv, das die "neue" Besatzung der Station zeigt. Bonusmaterial gibt es diesmal nicht, dafür eine detaillierte zeitliche Übersicht über die vergangenen zehn Bücher.

Anders als beim Serienfinale gibt es diesmal keine großen Raumschlachten, aber dafür dennoch ein würdiges Ende einer konsequent durchgezogenen Romanserie. Als Fortsetzung hat der Verlag die Reihe "Die Welten von Deep Space Nine" angekündigt, deren sechs Romane alle noch in diesem Jahr erscheinen soll, bevor im Januar 2013 die "neunte Staffel" beginnt. (fk)

Wertung: (9 von 10 Punkten)