Ali Baba und die vierzig Räuber

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Datum: 13.08.2008 | VÖ: 25.07.2008 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

So zahlreich die Märchen dieser Welt sind, so vielfältig sind auch ihre Gestalten, Variationen und ihr Flair. So haben typische "Grimm-Märchen" einen ganz anderen Charakter als die Märchen aus 1001 Nacht. Dies merkt man insbesondere in den diversen Verfilmungen. Speziell die Produktionen aus dem frühen 20. Jahrhundert besitzen das gewisse Etwas, dass sich in Bildgewaltigkeit, dem großen Aufwand im Bau der Kulissen und gewaltigen, kräftigen Farben widerspiegelt. Der erstmalige und innovative Einsatz von Technicolor hat die Filmwelt endlich aus der tristen schwarz/weiß-Welt befreit. Zugegeben, dieses überaus stimmige, schier tadellose Flair wirkt nach einiger Zeit doch etwas überzogen. Doch aufgrund der Tatsache, dass der Fantasie der Märchen bekanntlicherweise keine Grenze gesetzt ist, kann man über die überaus schnulzige, aber doch charmante, Art der "Ali Baba und die vierzig Räuber" " Produktion aus dem Jahre 1943 hinwegsehen. Die Kulissen sind einfach herrlich. Man merkt, dass man sich damals noch richtig Mühe gemacht hat. Man kann sagen was man will: echte Kulissen zu bauen oder vor ihnen zu drehen ist immer noch etwas anderes, als die Figuren in computeranimierte Welten und Kulissen zu versetzen. Dies könnte man auch mit den alten Disneyfilmen und den neuzeitigen "Pixar"-Produktionen vergleichen. Auch die Kostüme haben etwas ganz Besonderes und versetzen den Zuschauer gänzlich in die Welt der Kalifen und großen Wunder

Die Geschichte beginnt mit dem jungen Ali, der gemeinsam mit seiner besten Freundin Amara die ewige Verbundenheit miteinander durch ein paar Tropfen ihres Blutes besiegelt. Ali ist der Sohn des Kalifen Hassan und wird nach dessen Tod die Herrschaft über Bagdad übernehmen. Amara ist die Tochter von Prinz Cassim, dem besten Freund des Kalifen. Doch Cassim ist es auch, der Hassan aus Gier in einen Hinterhalt lockt, damit ihn die Mongolen, die Bagdad unter ihre Herrschaft bringen wollen, töten können. Ali, der alles mit ansehen musste, kann gerade noch fliehen und alle in dem Glauben lassen, er sei tot. Er flüchtet " weiß selbst nicht so recht wohin er gehen soll. Durch Zufall entdeckt er eine wundersame Höhle, die sich wie durch Zauberhand vor ihm öffnet. Heraus kommen 40 Räuber, die die magischen Worte "Schließe dich, oh Sesam" sprechen und davonreiten. Schnell wird Ali klar, mit welchen Worten sich der Sesam wieder öffnen lässt. Er traut seinen Augen nicht, als er all die wunderschönen Schätze in der Höhle erblickt. Doch bald darauf kehren die Räuber zurück und finden Ali schlafend vor. Ein Räuber schlägt vor, ihn zu töten, da er nun das Geheimnis der Höhle kennt. Der Anführer "Alt-Baba" aber meint, dass es besser sei, den Jungen in der Bande zu behalten. Ali weigert sich zunächst bei Dieben zu bleiben, er begreift aber schnell, dass nur sie seine einzige Chance gegen die Mongolen sind. Er schließt sich ihnen an, um gemeinsam mit ihnen die Mongolen aus Bagdad zu vertreiben. Der Anführer, der Ali schon ziemlich früh ins Herz geschlossen hat, möchte ihn gerne "Jung-Baba" nennen, da er "Alt-Baba" genannt wird. Als Ali aber klarstellt, dass sein eigentlicher Name Ali ist, schließen sie einen Kompromiss: er soll ab jetzt Ali Baba heißen.
Zehn Jahre sind vergangen und Ali Baba ist der Anführer der Bande geworden. Der schier ewige Kampf gegen die Mongolen hält noch weiter an. Jetzt trifft er auch wieder auf den Verräter und Mörder seines Vaters und einem Mädchen, dass mittlerweile zu einer wunderschönen Frau geworden ist und der er einmal ein Versprechen gab…

Die Handlung und deren Umsetzung ist genau so schön, wie sie für ein Märchen sein sollte. Wenn auch, wie anfangs erwähnt, doch etwas "hollywoodmäßig" teilweise überzogen. Trotzdem kommen durchaus realistische und ernsthafte Szenen, wie der Krieg gegen die Mongolen, darin vor. Die Schauspieler wirken souverän auf ihrem Gebiet. Für die Synchro wurden sehr angenehme Stimmen gewählt. Allgemein bekommt man gänzlich den Eindruck, dass man sich damals noch viel mehr mit solchen Themen, zu denen insbesondere auch der Einsatz wichtiger gestalterischer Mittel, wie natürlich auch die Stimme, beschäftigt hat.
Einen großen Pluspunkt bekommt das (für dieses Alter!) vorhandene Bonusmaterial! Hier kann man eine Bildergalerie mit seltenem Werbematerial bewundern. Die Tonspur ist auf Deutsch sowie auch Englisch vorhanden. Leider gibt es keine Untertitel für Hörgeschädigte.

Fazit: Ein farbenprächtiger Märchen-Klassiker für die ganze Familie! (sl)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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