Blur

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Datum: 01.06.2012 | VÖ: 27.05.2010 | Herausgeber: Activision | Kategorie: PlayStation 3

"Super Mario Kart" trifft auf "Need for Speed" " so kann man wohl am besten "Blur" beschreiben. Schnittige Sportwagen, ein Karrieremodus mit unterschiedlichen Renntypen und Duellen am Ende eines Abschnitts und... Waffen! Ganz wie man es vom Spaß-Rennspiel um Mario und Konsorten kennt, gib s auch in Blur auf der Rennstrecke liegende Extras, mit denen aus dem einfachen Wettrennen ein taktischer Kampf werden kann. So gibt es etwa einen zielsuchenden Energieschuss, der allerdings nicht unendlich lange sein Ziel verfolgt, eine Druckwelle, mit der man Gegner, die einen zu sehr auf die Pelle rücken, wegstoßen kann und andere fiese "Werkzeuge". Schutzschild, Turbo-Boost und Sofort-Reparatur gibt es natürlich auch. Das Interessante an den Extras ist, dass sie nicht nur eine einzige Verwendungsart haben. Alles, was sich abschießen lässt, kann man nach vorn und nach hinten feuern, man kann also auch eine Mine nach vorn abgeben und hat damit eine zusätzliche Möglichkeit, eine Verfolgung zu seinen Gunsten zu entscheiden. Ebenso kann man den Energiestoß nach hinten abfeuern, um Verfolger abzuschütteln oder den Energieschuss eines Verfolgers neutralisieren. Sogar das eigentlich rein passive Schutzschild lässt sich offensiv nutzen, denn wenn man die entsprechende Modifikation freigespielt und in seinen Wagen gebaut hat, kann das Schild andere Autos aggressiv wegstoßen und bekommt dadurch eine neue taktische Komponente.
Man kann bis zu drei Extras gleichzeitig bei sich tragen und diese auch durchschalten und ganz gezielt in eigener Reihenfolge einsetzen. Die auf der Strecke verteilt herumliegenden Extras sind nicht wie bei Mario Kart hinter Fragezeichen versteckt, sondern immer offen sichtbar und in jeder Runde immer an derselben Stelle positioniert, d.h. es gibt bei den Extras keine Überraschungen, sodass man planen kann sich aber auf der anderen Seite weniger Abwechslung einstellt, wenn man schon genau weiß, dass der Gegner gleich einen Energieschuss einsammelt und sich dann fast schon routinemäßig dafür wappnet.
In den Mehrspieler-Spielen kann man natürlich auch einzelne oder alle Waffen ganz deaktivieren, sodass es nicht dauert rummst und kracht, sondern auch mal ein Rennen allein anhand des fahrerischen Könnens entschieden werden muss. Spielt man mal ohne Waffen, kann "Blur" nach wie vor überzeugen. Die Autos sind sehr hübsch anzusehen und man merkt auch wirklich den Unterschied zwischen einem sehr kontrollierten Audi und einem auf Drifts justierten Ford.

Die Solospieler-Kampagne besteht aus einzelnen "Listen" von Rennen, an deren Ende immer ein Duell mit dem Chef dieses Abschnitts ansteht. Die Aufgaben auf den Listen bestehen aus verschiedenen Modi. Am häufigsten fährt man natürlich ein simples Rennen gegen Computergegner. Um dieses Rennen auf der Liste abzuhaken, muss man mindestens Dritter werden. Zusätzlich erstrebenswert ist es, die Fans zufriedenzustellen. Was bedeutet das? Fans stehen auf Action, d.h. wenn man seine Waffen besonders spektakulär einsetzt, z.B. während eines Drifts oder eines Turbo-Boosts, entzückt das die Fans und man gewinnt sie für sich. Gewonnene Fans werden nach einem erfolgreich abgeschlossenen Rennen angerechnet und so klettert man ein ums andere Fan-Level empor, was wiederum neue Wagen freischaltet. Um Fans noch gezielter erfreuen zu können, gibt es auf jedem Kurs mindestens eine Fan-Herausforderung: das Durchfahren von zwölf Toren in einer Mindestzeit. Solange man von seinen Gegnern nicht dabei gestört wird, ist diese Herausforderung fast jedes Mal auf Anhieb zu schaffen. In jeder Runde bekommt man glücklicherweise eine neue Chance. Später gibt es noch andere Fan-Herausforderungen, z.B. einen Turbo einsetzen, ohne irgendwo anzuecken, einen Gegner mit Turbo-Boost rammen, einen Mine nach vorne schießen und einen Gegner erwischen usw. Jede Fan-Herausforderungen hat einen Countdown, sodass man nur wenig Zeit hat, einen passenden Moment abzuwarten.

Die Strecken im Spiel reichen von ländlichen Kursen mit breiter Fahrbahn und guten Gelegenheiten, seinen Wagen auszufahren hin zu engen Stadtkursen. Auch wenn es Strandpromenaden, Wolkenkratzer, Strände und staubige Hügel zu beschauen gibt, mangelt es den Strecken irgendwie an einem bestimmten Pfiff. Die meiste Zeit hat man aber sowieso keine Zeit für Umherschauen, denn man wird durch die Gegner genug auf Trab gehalten.
Die Musik fällt nahezu gar nicht auf, was positiv gesehen ausdrückt, dass sie nicht nervt. Der Star im Spiel sind sowieso die Extras: Unschärfeffekte, Verwischungen, Strahlen etc. Jedes Extra hat seine eigene Farbe und wird man von einem Energieschuss oder einer Mine erwischt, ist kurz mal der ganze Bildschirm in Aufruhr. Auf manchen Strecken ist leider etwas zu viel los, d.h. zu viele Extras und damit ein zu großes Effektgewitter, da die Gegner einen lockeren Abzugsfinger haben und man unter dem Bombardement das Rennspiel aus den Augen zu verlieren fürchtet. Will man in der Karriere lückenlos Erfolge verbuchen, muss man auch sowas mitmachen, dafür gibt es dann aber auch später Rennen ganz ohne Extras und dann fühlt sich "Blur", obwohl es auch dann ein rasanter Arcade-Racer ist, fast schon entspannend an. (mp)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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