Das geteilte Glück

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Datum: 17.05.2012 | VÖ: 06.04.2012 | Herausgeber: Edel Germany | Kategorie: Film

Der Fernsehfilm "Das geteilte Glück", der im Ersten ausgestrahlt und mit dem Fernsehbiber 2010 ausgezeichnet wurde, greift ein brisantes Thema auf: Das Vertauschen von Kindern im Krankenhaus. So etwas kommt zwar äußerst selten vor, wenn es heraus kommt ist es für die Familien aber mit vielen Problemen verbunden, sowohl für die Eltern auch als für die Kinder.

Diese Thematik greift "Das geteilte Glück" auf. Nur durch Zufall kommt die Wahrheit ans Licht, denn als Dennis, der Sohn von Nicole Wagner und ihrem Partner, dem Gerüstbauer Grille, eine Bluttransfusion benötigt, stellt sich heraus, dass ihr Lebensgefährte nicht der Vater sein kann. Prompt trennt er sich von ihr, doch Nicole hat ihn niemals betrogen und stellt Nachforschungen an. Ein Bluttest bringt schließlich die Gewissheit: Sie ist nicht die Mutter des Jungen. Nicole nimmt Kontakt mit seiner leiblichen Mutter Britta Cannenberg auf, die mit einem Anwalt verheiratet und gut situiert ist. Dennoch beschließen beide Familien zunächst, alles beim Alten zu belassen. Sven Callenberg kommt jedoch nur schwer damit zurecht, dass sein leiblicher Sohn in eher ärmlichen Verhältnissen groß wird und zieht vor Gericht, um dessen Herausgabe zu erwirken. Eine endgültige Entscheidung wird jedoch nicht getroffen, vielmehr sollen die beiden jungen zuerst einmal vorübergehend bei ihren leiblichen Eltern wohnen, was jedoch auf beiden Seiten massive Schwierigkeiten mit sich bringt. Dennis will mit seiner Vorliebe fürs Fernsehen und seinem Dialekt so gar nicht ins gutbürgerliche Umfeld der Cannenbergs passen, Sebastian ist nach einer für ihn enttäuschenden Klassenarbeit verwundert darüber, dass die Note in seiner neuen Familie gefeiert wird als habe er eine Bestleistung erzielt. Schließlich flüchtet er zurück nach Hause. Nicole, die ihn eigentlich zurückholen möchte, erkennt welche Chancen die Cannenbergs beiden Kindern bieten könnten und beschließt, ihren Jungen zur Adoption freizugeben. Grille verlässt daraufhin die Familie, Nicole baut einen immer engeren Kontakt mit den Cannenbergs auf, was schließlich zu Komplikationen führt, die sich nicht nur auf sie, sondern auch auf das Leben der Kinder auswirken.

Ein Vertauschen zweier Kinder kann bedauerlicherweise wirklich vorkommen. Dass beide dann auch noch aus gänzlich unterschiedlichen sozialen Milieus stammen, ist zwar durchaus möglich, wirkt aber dennoch recht konstruiert, insbesondere als sich die Handlung am Ende weiter zuspitzt und neue Komplikationen auftreten. Das macht die hervorragende schauspielerische Leistung aber wieder wett, die dem Film die Authentizität verleiht, die das Drehbuch an manchen Stellen leider vermissen lässt. Insgesamt handelt es sich bei "Das geteilte Glück" um einen anspruchsvollen, aber dennoch unterhaltsamen Film, der ein schwieriges Thema weitgehend gekonnt und ausreichend sensibel behandelt.

Gerade aufgrund des schwierigen Hintergrunds wäre es bei einem Film wie "Das geteilte Glück" schön gewesen, einige Extras auf der DVD vorzufinden, dies ist aber leider nicht der Fall. Das ist wirklich schade, weitere Informationen zu vertauschten Kindern oder auch Interviews mit den Darstellern und dem Regisseur könnten hier noch einen echten Mehrwert für den Zuschauer bieten. Empfehlenswert ist die DVD dennoch, zumindest für Käufer, die sich für anspruchsvolle und gut gespielte Dramen interessieren und über leichte Mängel in der Handlung auch einmal hinwegsehen können. (ck)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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