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Datum: 11.05.2012 | VÖ: 30.03.2012 | Herausgeber: Edel Germany GmbH | Kategorie: Musik
Die gerade erst 24jährige Robyn Rihanna Fenty, kurz Rihanna, ist unbestreitbar ein absoluter Mega-Star. Mit weit über 25 Millionen verkauften Tonträgern zählt die junge Frau aus Barbados zu den Top-Popkünstlerin der letzten Jahre. Dementsprechend groß ist die Fangemeinde der Sängerin. Die Dokumentation "Good Girl - Bad Girl" zeigt (folgt man dem Klappentext der DVD) einen Blick hinter die Kulissen des Stars Rihanna, ihre Ursprünge und ihren Werdegang. Die Erwartungen sind also groß: die verfilmte Biografie eines jungen und erfolgreichen Menschen. Denn schließlich sollte da, wo "Rihanna" drauf steht, auch "Rihanna" drin sein.
Und das Hauptmenü der DVD macht bereits mächtig Eindruck: groß prangt Rihannas Antlitz neben den spärlichen Auswahlpunkten ("Film abspielen", "Einstellungen", "DVD Highlights"). Der Klick auf Play bringt allerdings schnell Ernüchterung: "Good Girl- Bad Girl" wird in englischer Sprache angeboten, mit deutschen Untertiteln. Auch der schnelle Wechsel zurück ins Hauptmenü, um unter "Einstellungen" die erhoffte deutsche Synchronisation einstellen zu können, sorgt schnell für lange Gesichter: die einzige Option in diesem Menüpunkt ist das Ein- bzw. Ausschalten der deutschen Untertitel. Nun denn, ein Wermutstropfen, aber nicht tragisch, wenn man denn des Lesens mächtig ist oder gar Englisch versteht. Also weiter im Film, in der Hoffnung nun endlich mehr von Rihanna selbst zu erfahren. Sie zu hören, zu sehen, ihrer Musik zu lauschen und in Vorfreude auf den vielleicht ein oder anderen Musikclip oder Konzertausschnitt der Popdiva.
In den ersten fünf Minuten der Doku wird ihre Kindheit in groben Zügen erzählt, untermalt teils mit Bildmaterial, welches nichts mit Rihanna zu tun hat, teils mit Interview-Ausschnitten ihrer Familie oder Bekannten. Und dieser Trend setzt sich fort: die komplette Dokumentation wird hauptsächlich getragen durch die Aussagen Dritter, durch sehr kurze Interview-Sequenzen Rihannas selbst, und glänzt vor allem dadurch, dass nicht ein einziger Song des Stars zu hören ist. Nicht mal als Hintergrundmusik. Nicht mal ansatzweise.
Die Informationen, die bei "Good Girl - Bad Girl" zusammengetragen wurden, sind sicherlich alle faktisch richtig und für jeden Fan wertvoll. Dennoch ist die Umsetzung der Dokumentation inhaltlich erstmal eine Überraschung. Erwartet man doch, dass Rihanna selbst mehr zu Wort kommt, selber erzählen kann, sich selber präsentiert, so wird man herbe enttäuscht. Vielmehr wird hier von Außenstehenden über die Sängerin berichtet. Es ist mehr eine Sammlung von Kommentaren über Rihanna, als tatsächlich eine Dokumentation über ihr Leben.
Auch wenn man schließlich unter den im Hauptmenü der DVD angepriesenen "DVD-Highlights" nach Rihanna-Goodies sucht, wird man nicht fündig. Stattdessen handelt es sich bei dem DVD-Bonusmaterial um Trailer für eine Fitness-DVD-Reihe und eine weitere Musik-Dokumentation.
Dass die Einstellungen der DVD sich auf das Ein- und Ausschalten der deutschen Untertitel beschränkt, wurde bereits erwähnt. Auch hier fehlen zusätzliche Möglichkeiten für Ton- und Bildoptionen.
Fasst man nun all diese Aspekte zusammen, liegt hier eine Dokumentation über eine Künstlerin vor, die den Erwartungen in keinster Weise gerecht werden kann. Einen wahren Rihanna-Fan wird das nicht schrecken, denn die überbrachten Informationen sind durchweg interessant und sehenswert. Allerdings enttäuscht diese DVD auch durch mangelnde technische Ausstattung, sowie durch fehlendes Bonusmaterial, welches der Doku mehr Tiefe hätte geben können. (np)
Wertung: (3 von 10 Punkten)
Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.