Der Förster vom Silberwald & Der Wilderer vom Silberwald

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Datum: 29.04.2012 | VÖ: 06.01.2011 | Herausgeber: Kinowelt | Kategorie: Film

Der Kinofilm "Der Förster vom Silberwald" ist einer der großen Publikumserfolge des Nachkriegskinos der jungen Bundesrepublik. Dabei entstand der Streifen 1954 in Österreich unter dem Titel "Echo der Berge". Darin kämpft Förster Gerold gegen das Abholzen des Waldes und erreicht, dass dieser geschont wird. Der Film verhalf Rudolf Lenz und Anita Gutwell zu ersten großen Filmerfolgen, denen bald weitere folgen sollten.
"Der Wilderer vom Silberwald" entstand 1957 unter der Regie von Otto Meyer und wurde vom Publikum ebenso euphorisch aufgenommen, wie der Vorgängerfilm "Der Förster vom Silberwald". Dennoch konnte "Der Wilderer vom Silberwald" offensichtlich nicht an dessen Niveau heranreichen.
Das Genre des Heimatfilms erfreute sich in der Kinolandschaft der 50/60 Jahre einer besonderen Beliebtheit. Vor allem die Bilder einer scheinbar intakten Natur und Umwelt waren für die Kriegsgenerationen Seelenbalsam und Ablenkung von traumatischen Erinnerungen zugleich. Diese tiefe Sehnsucht nach Harmonie verbunden mit teilweise kitschig-romantischen Vorstellungen hat sicher hier auch einige Wurzeln, zumal die Romantik des 19.Jh. in der deutschen Literatur und Musik im Vergleich zu anderen Völkern wesentlich länger dauerte und intensiver fortlebte. So ist es auch nicht verwunderlich, dass eine Story, in der kriminalistische Elemente mit rührseligen Liebesromanzen verbunden, damals beim Publikum gut ankamen. Die Musik tat seinerzeit das Ihre in der Gesamtwirkung dazu.
Die Handlung von "Der Wilderer vom Silberwald" selbst ist ein wenig unübersichtlich, vor allem in den Nebenhandlungsschauplätzen. Konzentriert man sich auf den "Roten Faden" dann geht es um die Überführung eines Wilderers, der bis zum Schluss unentdeckt bleibt. Der neue Förster Christian Paschegg (Rudolf Lenz) soll im Alpendorf Eglau seinen Dienst versehen. Dabei hatte er sich das alles ein wenig ruhiger vorgestellt. Gilt es nun rasch den Wilddieb zu fassen, der in der Gegend sein Unwesen treibt. Sägewerksbesitzerin Josefa ist hinter ihm her, obwohl sich Christian zu Ulli (Anita Gutwell), der Tochter des Oberförsters hingezogen fühlt. Nachdem die Suche nach dem Wilderer erfolglos bleibt, greift Ulli zu einem Trick. Mit einer versteckten Kamera gelingt es die Umrisse des Täters zu fotografieren. Das Negativ verschwindet auf rätselhafte Weise. Christian setzt nun alles auf eine Karte und will in einer Großaktion den Fall lösen. Der vermummte und nicht erkannte Wilderer kann sich in Josefas Sägewerk flüchten. Erst jetzt erkennt Förster Christian, dass alles eine "Racheaktion" der von ihm verschmähten Josefa darstellt. In einem dramatischen Finale löst sich das Handlungsgeflecht Stück für Stück zur Zufriedenheit auf. Die phantastischen Aufnahmen von der Natur und den schneebedeckten Gipfeln der Berge des Salzburger Landes der 1950er Jahre kompensieren teilweise die triviale Ideenkonstellation des Films. So sehen die Salzburger Berge heute auch noch aus, nur fehlen im Sommer vor allem die schneebedeckten Gipfel.
Die DVDs wurde digital bearbeitet. Bild und Ton sind sehr gut aufgearbeitet worden. Die DVD Menüs lassen ein Abspielen der gesamten Filme und Kapitelanwahl zu. Für Freunde des Heimatfilmes sind "Der Förster vom Silberwald" und "Der Wilderer vom Silberwald" sicher ein Muss, trifft man doch auf eine Reihe beliebter Schauspieler, wie z.B. Fritz Muliar, Lucie Englisch oder Wolfgang Jansen.
Fazit. Tolle Aufnahmen von Landschaften und Natur, entschädigen den Zuschauer für so manche gefilmte Banalität, besonders in "Der Wilderer vom Silberwald". (al)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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