Earth Defense Force - Insect Armageddon

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Datum: 06.04.2012 | VÖ: 22.07.2011 | Herausgeber: Namco Bandai | Kategorie: PlayStation 3

Die Außerirdischen sind da! Und sie kommen definitiv nicht in Frieden, denn in Horden überrennen sie die Großstädte unseres Planeten mit hochentwickelten Kampfrobotern, ganzen Flotten tödlicher Flugdrohnen und " Ameisen?!?
Richtig, denn die Außerirdischen haben sich irdischer Fauna bedient und die geeignetsten Insekten für ihre Invasion genetisch derart manipuliert, dass nun riesige Ameisen, Spinnen, Zecken und Wespen die Erde überrennen und treiben als das perfekte hirnlose Kanonenfutter die außerirdische Invasion voran.
Der Technologie der Invasoren sind die Streitkräfte der Erde nahezu hoffnungslos unterlegen. Immer größere Roboter, immer fettere Riesenspinnen werden auf die Menschen losgelassen. Doch Hoffnung naht in Form der Elite-Einheit EDF, was für "Earth Defense Force" steht, der Sondereinheit zur Verteidigung der Erde. Als Spieler ist man Mitglied der dreiköpfigen EDF-Einheit "Lighning" und stellt sich den Horden der Außerirdischen tapfer entgegen. Stets ist man heillos in der Unterzahl, aber Kampfgeist, Teamgeist und schwerstes Geschütz lassen die EDF im Kampf bestehen und die Invasion abschwächen, eine Zecke nach der anderen.

Das Spielprinzip ist extrem simpel gehalten und tut auch gar nicht so als gäbe es einen Anspruch auf inhaltliche oder spielerische Tiefe. Man ballert sich mit allem, was man hat durch die Level und tötet massenweise Insekten, Roboter und Insektenroboter. Ab und an muss man mal eine Bombe platzieren oder den Transponder eines abgestürzten Truppentransporters aktivieren. Im Grunde ist das aber auch nur ein Stehenbleiben, Drücken eines Knopfes und Abwarten. Kern des Spiels ist das Ballern. Alles, was nicht nach Mensch aussieht, sollte niedergemäht werden. Sollte man trotz aller Bemühungen selber mal geschlagen am Boden liegen, kann einer der Kameraden Hilfe leisten und die Spielfigur wiederbeleben. So wird der Spielfluss ganz gut beibehalten, auch wenn man mal einer extremen Horde von Gegnern gegenüber steht. Viel ist generell immer los, aber das wird rasch zum Normalfall, denn das Wort "Armageddon" wird nicht umsonst im Titel geführt. Es herrscht Krieg und die Außerirdischen fahren eine sehr offensichtliche Taktik des Überrennens mittels höchster Truppenzahlen. Die EDF ist das Gegenteil: eine Truppe bestausgerüsteter Elitekämpfer mit Fokus auf gezieltes und effektives Eingreifen an strategisch wichtigen Punkten der Verteidigung der Erde.
Als Spieler hat man die Wahl zwischen vier EDF-Rüstungen mit unterschiedlichen Fähigkeiten:
Trooper " der Allzweck-Soldat, der in allem sehr gut und auf nichts spezialisiert. Dadurch kann der Trooper die meisten Waffen freischalten und ist beim Wiederbeleben seiner Kameraden und Nachladen seiner Waffen am schnellsten.
Tactical " der Mechaniker kann kleine Geschütztürme aufstellen, die vollautomatisch nach Feinden suchen und sie angreifen. Zudem kann der Tactical Minen legen und ein Radar aufstellen, das nahende Feinde noch besser auf der Mini-Karte im HUD anzeigt.
Battle " der Panzerschrank auf Beinen. So gut wie er ist keiner im Einstecken, aber er ist langsam. Dafür kann er ein Energieschild erzeugen, das Stromstöße erzeugen oder eine Druckwelle aussenden kann.
Jet " Der schnellste und wendigste aller EDF-Soldaten kann dank seiner Schulterdüsen kurzzeitig fliegen und sehr schnell ausweichen. Zudem ist er der Experte für Energiewaffen und damit bei Roboter-Feinden eine interessante Option.

Jeder Typus hat ein eigenes Spektrum an Waffen, aber alles konzentriert sich auf feststehende Klassen: Maschinengewehre, Shotguns, Granatwerfer, Raketenwerfer. Hinzu kommen hier und da noch individuelle Zusatzklassen wie Scharfschützengewehre oder Energiewaffen.
Neue Waffen sammelt man entweder mitten in der Schlacht als Hinterlassenschaften gefallener Gegner ein oder kauft sie sich zwischen den Missionen " gesetzt den Fall, das die eigene Rüstung bereits das passende Level für eine Waffe hat. Im Level aufsteigen kann man " wer hätte es gedacht " indem man möglichst viele Feinde eliminiert und selbst nie stirbt. Dafür gibt es dann Erfahrungspunkte und Geld, welches man beides in bessere Waffen investiert.
Getragen werden können immer nur zwei Waffen, also sollte man sich eigentlich vorher viel Zeit nehmen und effektive Paarungen zweier Waffen ermitteln. Im Grunde ist das aber überflüssig, denn schnell merkt man, dass man im Solo-Modus nur eine Schiene zu fahren hat: das beste Maschinengewehr und den besten Raketenwerfer. Zieht man aus Neugier einfach mal mit Shotgun und Granatwerfer in die Schlacht, sieht man bei fliegenden Gegnern ganz schnell ganz alt aus.
Im Zweispielermodus könnte man die Aufgaben Nah- und Fernkampf untereinander aufteilen, aber stets und ständig ist derart viel Gewimmel auf dem Bildschirm, dass man auch zu zweit einfach nur auf die Feindeshorden draufhält, statt zu taktieren.

Jede Mission besteht aus reinem Kampf. Mal muss man eine Stellung halten, mal Wracks aufspüren und untersuchen, aber das ist alles nur Staffage. Das Spiel dreht sich um reines Ballern und eine nach der anderen Welle von Gegnern.
Gelegentlich kann man in ein EDF-Vehikel steigen, z.B. ein Flak-Geschütz, einen Panzer oder einen riesigen Mech. Die Missionsstruktur ändert sich aber auch hierdurch nicht im Geringsten, immerhin spenden die Großmaschinen ein Gefühl der Entlastung, da sie allesamt viel mehr Feuerkraft haben und dadurch die Feinde besser zurück gedrängt werden können.

Im Grunde kann man "Earth Defense Force - Insect Armageddon" eher als eine Fingerübung oder mentales Spazierengehen ansehen. Manchmal hat man sogar ein wenig das Gefühl, einfach nur einen Railshooter zu spielen. Dieses Spiel ist einfach nur Trash oder Pulp oder beides, aber es ist sich seiner selbst bewusst und haut immer wieder in diese Kerbe, vor allem wenn die EDF-Kameraden einen billigen Macho-Spruch nach dem anderen dreschen, während ihnen Ameisensäure literweise um die Ohren fliegt und eine haushohe Gottesanbeterin zum Angriff ansetzt. Dann sind sie in ihrem Element, die auf Krawall gebürsteten harten Kerle der EDF. (mp)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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