Die DVD "Das alte Dresden in 3D " Erinnerungen an die Zeit von 1880 bis 1942" enthält einen nicht näher gekennzeichneten Hauptfilm, der in zwei Fassungen vorliegt: als 3D- und als 2D-Fassung. Der DVD liegen zwei 3D-Brillen bei, mit deren Hilfe man auf einem normalen Fernseher eine geringe stereoskopische Wirkung feststellen kann. Wie der Eindruck auf einem 3D-Fernseher ausfällt, konnte ich in Ermangelung eines solchen Geräts nicht prüfen.
Der Film, mit dem wir es hier zu tun haben, ist keine Neuproduktion. Er stammt wahrscheinlich aus der BRD der frühen 50er Jahre und enthält Aufnahmen aus den 30er Jahren.

Leider findet man weder auf der DVD noch auf der Hülle irgendwelche Informationen über den zugrundeliegenden Film, Vor- bzw. Nachspann wurden entfernt. Der Zuschauer hat es hier mit der Bearbeitung eines Films zu tun, der " so lässt die teilweise schlechte Bildqualität vermuten " gegen kleines Geld eingekauft wurde. Insgesamt wirkt die gesamte Produktion " von der durchaus ansprechenden Cover-Gestaltung abgesehen " absolut lieblos. Es drängt sich der Eindruck auf, dass hier ein alter Film genommen, ausgeschlachtet und über das Verkausargument 3D auf den Markt geworfen wurde, um damit eine schnelle Mark zu machen.

Dafür sprechen mehrere Indizien: Die Lauflänge des Films wird auf der DVD mit 60 Minuten angegeben, tatsächlich läuft er nur knapp 49 Minuten. Ein einfaches Logo VAF verunziert das Bild. Die 2D-Fassung ist aufgrund eines Tonfehlers leider absolut unbrauchbar: Der Sprecherkommentar erfolgt immer ungefähr 20 Sekunden zu früh, was zur Verärgerung des Zuschauers und teilweise zu ungewollten Pointen führt, wenn etwa eine wunderbare Altstadt im Bild zu sehen ist und der vorauseilende Kommentator erklärt: "Hinter diesen Steinbrüchen liegt…" Extras gibt es keine.

All das ist besonders schade, weil der dadurch entstellte Film eigentlich ein sehenswertes Zeitdokument ist, das eine richtige DVD-Veröffentlichung verdient hätte. Eins macht diese Scheibe jedenfalls klar: dass bei Polar-Film keine Filmfreunde am Werk sind. Denn sonderlich viel Herzblut hat man in diese Veröffentlichung scheinbar nicht gelegt. Wer die Schönheit des unzerstörten Dresden im Film betrachten möchte, sollte deshalb auf andere Produkte zurück greifen, wie beispielsweise die herrlichen Dresden-Filme von Ernst Hirsch. (df)

Wertung: (2 von 10 Punkten)