One Way Trip

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Datum: 03.03.2012 | VÖ: 13.03.2012 | Herausgeber: Ascot Elite Home Entertainment | Kategorie: Film

Eine Gruppe junger Schweizer bricht zu einem Zelt-Trip in den Jura auf. Abseits der zivilisierten Welt, ohne Handyempfang, wollen sie Lagerfeuer-Romantik und Dosenbier im Wald genießen. Desweiteren ist Hochsaison für den Spitzkegeligen Kahlkopf, der zu den halluzinogenen Pilzarten gehört - ein weiterer Grund, den Camping-Bus zu packen.
Nach der üblichen Reifenpanne am vorgesehene Ausflugsziel angekommen, widmet man sich auch sofort de Pilzsuche. Erfolgreich füllt sich das Körbchen mit den Drogenpilzen und schon bald ist ein umfangreicher Vorrat vorhanden, der einen ordentlichen Rausch für alle verspricht. Man versammelt sich also um das Feuer und verzehrt gemeinsam den "Zauberpilz". Zunächst läuft alles bestens und jeder begibt sich auf seinen wunderbaren Trip. Doch die Idylle wird jäh unterbrochen, als einer der Jungs blutüberströmt vom Bierholen zurückkommt. Ein aufziehender Sturm verschlimmert die Lage noch. Man sucht also Schutz in einem nahe gelegenen Bauernhof. In vermeintlicher Sicherheit verschwimmen Realität und Halluzination fortan zu einem blutigem Rausch, dem keiner von ihnen entfliehen wird.

Schon beim ersten Überfliegen der Geschichte, regte sich eine Erinnerung in mir, irgendwie war mir der Plot vertraut. Und, tatsächlich! - eine Veröffentlichung aus dem Jahre 2008 setzte bereits eine ziemlich ähnliche Handlung um, wengleich diese auf der Grünen Inseln spielte. Hat Regisseur Markus Welter da einfach mal über den Kanal geschielt?
Ideenvielfalt und Horror-Neuland sucht man jedenfalls, wie allzu oft in diesem Genre, leider vergeblich. "One Way Trip" paart durschnittliche Slasher-Kost mit einer soliden, wenn auch nicht ganz neuen Grund-Story. Es ist somit alles wie gewohnt: einfältiges Darstellergebaren, bescheidener Dialog und fehlende Figurentiefe. Der Cast sind Geschöpfe ohne Eigenleben, die nur als Opfer funktionieren müssen.
Auch der (erst) nach ca. 70 min einsetzende Bodycount kann leider nur mit mittlerem Gore-Faktor aufwarten, kommt hiermit gleichfalls nicht aus dem Durchschnittsfahrwasser heraus. Nach 86 min folgt schließlich das nicht ganz überraschende Ende, mit dem üblichen Twist. Bedauerlicherweise ging diesem kaum Spannung voraus, da die Inszenierung einfach zu viele Längen barg. Humorfreiheit und das schlafwandlerische Schauspiel von Melanie Winiger (Ex-Miss Schweiz) runden das insgesamt nüchterne Ergebnis entsprechend ab.

An Extras bietet die Veröffentlichung ein Making-of von knapp 48 min, kurze Biografien zu einigen Hauptdastellern, Trailer und Teaser zum Film - pasabel. Bild- und Tonqualität der FSK-18-Produktion kommen in sehr ansprechender Qualität, trotz niedrigem Budget. Das Bild ist klar, die Dialoge gut verständlich. Es wurde allerdings nur die deutsche Tonspur beigefügt, DD bzw. DTS 5.1.

Was am Ende bleibt ist eine Durchschnittsveröffentlichung, in einer überschwemmten Schublade der Horrorabteilung. Nicht vollkommen daneben, aber auch ohne das Vermögen zu glänzen, zeigt sich einer der ersten Slasher-Filme aus Schweiz. Wen ein altbackener Mix aus Genre-Zutaten nicht stört - wer keine Überraschung oder originelle Umsetzung erwartet, den mag dieses Werk unterhalten. Keine unbedingte Empfehlung für die Eidgenossen. (cs)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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